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Das Aktionsbündnis besteht in Berlin aus 14 lokalen Gruppen.

© dpa/Jonas Knorr

Die HU ist besetzt: Studierende fordern Klimagerechtigkeit

Ein Zusammenschluss aus lokalen Gruppen besetzt die Humboldt Universität. Sie wollen die Schuldenstreichung für den globalen Süden, gerechtere Energieproduktion und Bafög für Alle.

Von Clara Dünkler

Mehr Klima- und Bildungsgerechtigkeit. Das fordern die Studierenden, die seit Dienstagnachmittag den Emil-Fischer-Hörsaal der Humboldt Universität (HU) besetzen. Nach einer studentischen Vollversammlung des Asta beschlossen die anwesenden Studierenden einstimmig, den Hörsaal erst wieder zu verlassen, wenn die Unileitung auf ihre Forderungen eingeht. Die Besetzung ist Teil einer internationalen Aktion, die sich unter dem Bündnis „MayWeOccupy!“, also im Mai besetzen wir, zusammenschließt.

In Berlin wird die Besetzung von vierzehn politischen Gruppen organisiert. Unter anderem sind End Fossil, Seebrücke und die junge Gruppe der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) dabei.

Die verschiedenen Schwerpunkte der Beteiligten zeigten, dass Klimawandel nicht nur ein Umweltthema sei, sagte die Sprecherin Rina Kern von End Fossil Berlin dem Tagesspiegel. Es gehe auch um soziale Gerechtigkeit, „beispielsweise für die Menschen, die durch den Klimawandel zur Flucht gezwungen werden.“

Von Unithemen bis hin zum globalen Umweltschutz

Eine der Hauptforderungen der Gruppe ist neben nachhaltiger Energieproduktion die Streichung der Schulden des globalen Südens. Die Industrieländer des Nordens stünden diesem gegenüber nämlich in einer ökologischen Schuld, finden die Aktivist:innen.

Was Hochschulthemen betrifft, wünschen die Besetzer:innen mehr Geld für Lehrende und Studierende sowie „Bafög für alle“. Zudem gaben sie am Mittwochnachmittag bekannt, von der Unileitung unter anderem eine verbindliche Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen zu fordern. Auch sollten die Öffnungszeiten des Grimm-Zentrums ausgeweitet werden. Die Bibliothek ist wochentags von 9 bis 22 Uhr geöffnet, am Wochenende von 10 bis 20 Uhr.

Etwa 30 Menschen hätten die Nacht im Hörsaal verbracht, teilte die Gruppe mit. Auf dem Programm der Besetzer:innen stehen Vorträge, Workshops und Konzerte. Das HU-Präsidium erklärte sich bereit, mit den Aktivist:innen in den Dialog zu gehen.

Deutschlandweit folgten mehrere Studierendengruppen dem Aufruf der Protestbewegung End Fossil. In Deutschland sind Universitäten in München, Regensburg und Bielefeld besetzt, im Ausland unter anderem Hochschulen in Portugal, Spanien und Tschechien.

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