zum Hauptinhalt
Illustration: Liniennetz mit Kopf.

© Gestaltung: Tagesspiegel/Schneider | VBB, freepik (2)

Tagesspiegel Plus

Die verzerrte Stadt: Wie der Plan von S- und U-Bahn die Wahrnehmung von Berlin bestimmt

Wie weit ist es bis zum Alex? Wo ist eigentlich das Märkische Viertel? Der Netzplan vom Schienennetz bestimmt, wie wir die Stadt denken – und was wir ignorieren.

Besonders ringförmig ist der S-Bahn-Ring Berlins nicht: Auf dem Netzplan der BVG erscheint er achteckig. Auf einer geografisch korrekten Landkarte der Stadt ist jedoch zu erkennen, dass die Züge sogar eher auf dem Umriss eines Koteletts – manche meinen hier einen Hundekopf zu erkennen – um die Innenstadt fahren. Das Schienennetz ist innerhalb des Rings zudem extrem dicht, in Außenbezirken spärlich.

Diese Verzerrungen haben Einfluss darauf, wie wir die Stadt wahrnehmen, sagt der Forscher Simone Morgagni. Was nicht auf dem Plan dargestellt ist, sei in der Vorstellung der Bevölkerung weniger präsent. Auch Details zählen: „Einige Orte können zum Wohnen oder Arbeiten auch weniger attraktiv erscheinen, wenn sie an einem weniger gut angebundenen und hervorstechenden Teil der Karte dargestellt werden“, sagt er.

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
showPaywallPiano:
true