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Malaria bedroht vor allem schwangere Frauen und Kinder.

© IMAGO/Habibur Rahman

Kampf gegen Malaria: WHO: Klimawandel begünstigt Verbreitung der Krankheit

Die Weltgesundheitsorganisation warnt: Der Klimawandel droht über Jahrzehnte erzielte Fortschritte bei der Bekämpfung der Malaria zunichte zu machen.

Die Krankheit ist heilbar, nicht ansteckend und man kann sich wirksam vor ihr schützen. In vielen Ländern wurde die Malaria vollständig zurückgedrängt. Dennoch erkranken derzeit weltweit wieder mehr Menschen an der Infektion mit dem einzelligen, von Mücken übertragenen Erreger Plasmodium, teilte die Weltgesundheitsorganisation WHO mit. Am Donnerstag stellte sie ihren jährlichen Bericht zur Bekämpfung der Malaria vor.

Vor allem mithilfe von Medikamenten gegen die Infektion und vorbeugenden Mitteln wie Insektizid-behandelter Moskitonetze wurden Fortschritte erzielt. Doch etwa seit Mitte des vergangenen Jahrzehnts konnte die Krankheit nicht weiter zurückgedrängt werden. „Wir sind mehr denn je in Gefahr, den Kampf gegen die Malaria zu verlieren“, sagt Peter Sands, Direktor des Globalen Fonds, der rund zwei Drittel der Mittel für die Bekämpfung der Malaria zur Verfügung stellt.

Mittel gegen Malaria-übertragende Mücken verlieren Wirkung.
Mittel gegen Malaria-übertragende Mücken verlieren Wirkung.

© IMAGO/Md Rafayat Haque Khan

Wie die WHO schätzt, gab es im Jahr 2022 weltweit 249 Millionen Malaria-Fälle. Damit wird der Stand von vor der Covid-19-Pandemie im Jahr 2019 um 16 Millionen übertroffen. Zu den durch die Pandemie verursachten Problemen bei der Malariabekämpfung kommen zunehmende Resistenzen der Erreger und ihrer Überträger, Ressourcenknappheit und humanitäre Krisen, insbesondere in Ländern mit hoher Krankheitslast.

Der neue Bericht geht in einem neuen Kapitel auf den Einfluss des Klimawandels auf die Verbreitung der Krankheit ein. Veränderungen der Temperaturen, Luftfeuchtigkeit und des Niederschlags vergrößern den Lebensraum der Malaria-übertragenden Anopheles-Mücken und verlängern Zeiten mit Infektionsgefahr.

Extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen und Überschwemmungen können sich ebenfalls auswirken. Die katastrophalen Überschwemmungen in Pakistan im Jahr 2022 führten beispielsweise zu einem fünffachen Anstieg der Malariafälle in dem Land. „Der Klimawandel stellt ein erhebliches Risiko für die Fortschritte bei der Malariabekämpfung dar, insbesondere in gefährdeten Regionen“, sagt Tedros Adhanom Ghebreyesus, WHO-Generaldirektor.

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