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Fischsterben könnte künftig aufgrund des menschengemachten Klimawandels häufiger auftreten.

© Getty Images/Anadolu Agency

Küste voller Kadaver: Wieso vor Texas Zehntausende Fische gestorben sind

Eine fatale Kombination hat vermutlich dazu geführt, dass die Fische erstickt sind. Solche Massensterben könnten künftig aufgrund des menschengemachten Klimawandels häufiger auftreten.

Forellen, Welse, Stachelrochen, Barsche und vor allem die für die Fischerei wichtigen Menhaden – Zehntausende tote Fische sind in den vergangenen Tagen an der texanischen Golfküste angeschwemmt worden. Die Kadaver bedeckten laut der „Washington Post“ einen elf Kilometer langen Uferabschnitt im Bezirk Brazoria, südlich von Houston.

Die Verantwortlichen des Quintana Beach County Park erklärten, dass zum Fischsterben vermutlich mehrere Faktoren beigetragen haben: Die sommerlichen Temperaturen würden dazu führen, dass sich das Wasser erwärmt. Das gelte insbesondere für flaches Wasser. Das warme Wasser enthält weniger Sauerstoff. Die Folge: Die Fische ersticken.

Fischsterben könnte künftig aufgrund des menschengemachten Klimawandels häufiger auftreten.

© imago/Cover-Images

Auch sei der Himmel über den Stränden in den vergangenen Tagen stark bewölkt gewesen. Das habe sich vermutlich für das Phytoplankton zu einem Problem entwickelt. Die einzelligen Pflanzen wandeln Sonnenlicht, Wasser und Kohlendioxid in Sauerstoff um. Bei weniger Sonnenlicht verlangsamt sich dieser Prozess, die Fotosynthese und die Pflanzen produzieren entsprechend weniger Sauerstoff. Die Tiere im Wasser verbrauchen jedoch weiterhin in gleichem Maße Sauerstoff, wodurch die Konzentration sinkt.

Kadaver wurden beseitigt

Ein weiteres Problem habe laut der Behörde darin bestanden, dass das Meer vor allem in Küstennähe in den vergangenen Wochen ruhig gewesen sei. Idealerweise würden der Wind und die dadurch entstehenden Wellen dazu beitragen, dass es zu einer Umverteilung des Sauerstoffs im Wasser kommt. Die Behörde warnte die Öffentlichkeit, sich von den Stränden fernzuhalten. Mittlerweile wurden die Kadaver fast vollständig beseitigt.

Forschenden zufolge könnten derartige Massensterben im Zuge des Klimawandels häufiger auftreten. Die Weltmeere sind von Mitte März bis Ende April dieses Jahres mit genau 21 Grad Celsius so warm gewesen wie noch nie seit Beginn der Messungen in den 1980er Jahren. 

Eine Folge dieser Erwärmung ist, dass Fische in kühlere Meeresregionen ausweichen. Dadurch kommt es zu einer Verschiebung der Artenzusammensetzung mit Folgen für die Nahrungsketten. Die hohen Temperaturen behindern auch das Wachstum der Fische und haben bereits vielerorts zum Absterben von Korallen geführt.

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