Weltweite Ernährungssicherheit bedroht: Starke Winde erhöhen Risiko für Ernteausfälle
Laut einer neuen Studie wurde das Risiko von Ernteausfällen unterschätzt. Jetstream-Winde, Dürre und Hitze bedrohen die weltweite Lebensmittelproduktion. Folgen sind höhere Preise – und Konflikte.
Zeitgleich auftretende Ernteausfälle in mehreren Weltregionen können die globale Ernährungssicherheit bedrohen. Auslösen können ein solches Szenario Wetterextreme wie Dürren und Hitzewellen, befeuert von verschlungenen Starkwinden in acht bis zwölf Kilometern Höhe.
Nun zeigt eine neue Studie in der Fachzeitschrift „Nature Communications“: Das Risiko für solche zeitgleichen Ernteausfälle im Sommer ist vermutlich größer als bislang gedacht.
So könnten den Beobachtungen zufolge Ernteerträge während eingefahrener Wetterlagen merklich schrumpfen: in Ostasien um bis zu sieben Prozent, in Nordamerika um sechs Prozent und in Osteuropa sowie im weltweiten Durchschnitt um drei Prozent. Mitursächlich dafür sind demnach stockende Starkwinde, die auch als Jetstream bekannt sind.
Leitautor und Wissenschaftler Kai Kornhuber von der Columbia University in New York teilte am Montag mit: „Wenn der Jetstream Wetterextreme in vielen nahrungsmittelproduzierenden Ländern zuschlagen lässt, könnte es gravierende Konsequenzen für verwundbare Staaten und Bevölkerungsgruppen geben.“
Der Studie zufolge können gleichzeitige Ernteausfälle Preise für Nahrungsmittel hochschnellen lassen und damit Konflikte und Unterernährung in importabhängigen Ländern verstärken.
Den Ergebnissen nach bleibt allerdings unklar, wie sich das Risiko gleichzeitiger Ernteausfälle durch die Klimakrise verändert – hier lieferten die gegenwärtigen Klimamodelle keine eindeutige Antwort. So sei beispielsweise offen, wie stark das vermehrte CO₂ in der Atmosphäre das Wachstum von Feldfrüchten anregt oder welche Rolle ein veränderter Wasserkreislauf haben könnte.
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