zum Hauptinhalt
Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz.

© IMAGO/Piero Nigro

Wie ChatGPT im Studium nutzen?: HU-Studierende vermissen KI-Leitlinien

Wie sich KI-Systeme wissenschaftlich korrekt nutzen lassen, wird seit ChatGPT an den Hochschulen diskutiert. Studierende wünschen sich mehr Orientierung, zeigt eine aktuelle Umfrage der Humboldt-Uni.

Seit KI-basierte Sprachmodelle bereits simple Recherche- und Textarbeit übernehmen können, lassen sie sich auch für Studium und Lehre nutzen. Wie sich solche Tools aber mit kritischem, wissenschaftlichem Arbeiten vereinbaren lassen und wie sich das auf Prüfungen und Leistungsbewertung an Hochschulen auswirkt, wird noch diskutiert.

Dass die Unis schnell auf den technologischen Umbruch reagieren, ist derweil ein großes Anliegen der Studierenden: Dies zeigt eine aktuelle Umfrage der Humboldt-Universität zur Nutzung von KI bei Prüfungsinhalten. Klare Regelungen, „unter welchen Voraussetzungen KI-Schreibwerkzeuge für Prüfungsleistungen eingesetzt werden dürfen“, wünschen sich 84 Prozent der Befragten.

80 Prozent plädieren für Regeln zur Kenntlichmachung, falls die Tools in geprüften Arbeiten zum Einsatz kamen. Und 46 Prozent unterstützen die Forderung, Prüfungen so anzupassen, dass Täuschung mittels KI-Tools „erschwert wird“. An der Kurzbefragung per Mail im Juni nahmen 2897 Studierende verschiedener HU-Fakultäten teil.

Dreiviertel der Befragten wollen KI-Schulungen

Zwar schätzt eine knappe Mehrheit der Studis (54 Prozent) sich als kompetent genug ein, KI-generierte Inhalte kritisch zu reflektieren und verantwortungsvoll mit ihnen umzugehen. Dennoch zeigt sich ein deutliches Bedürfnis, mehr über die gezielte wissenschaftliche Nutzung zu lernen: 72 Prozent der Teilnehmenden vermissen an der HU gezielte Schulungen dazu, wie sie die Hilfsmittel an der Uni richtig einsetzen können.

Nur ein kleiner Teil der HU-Studis – 4,5 Prozent – gab indes an, für Prüfungen ChatGPT und Co häufig hinzuzuziehen. Die allermeisten, nämlich 73 Prozent, haben dies nach eigener Angabe noch gar nicht getan, 22 Prozent einmal oder „selten“.

Tatsächlich ist die Humboldt-Uni, was KI-Leitlinien für die interne Nutzung betrifft, unter den Berliner Hochschulen eher ein Nachzügler. Als ChatGPT zu Beginn des Jahres veröffentlicht wurde, reagierte die private Politik-Hochschule Hertie School als erste und veröffentlichte Regeln für zum Einsatz von KI-Systemene in klaren Grenzen. Die HTW Berlin befasst sich ebenfalls intensiv mit dem Thema und gibt online etwa einen Überblick dazu, wie Sprachmodelle dem Studium angewandt werden können.

Die TU Berlin hat eine Website mit Infos zur KI in der Lehre eingerichtet, von der Rechtslage bis hin zu sinnvollen Prompts, also Eingabebefehlen. Einen ähnlichen Orientierungsrahmen für Dozent:innen hat die FU Berlin im Mai mit einem Eckpunkte-Papier formuliert. Unterstrichen wird darin aber auch: Dies sei ein Zwischenstand, angesichts der rasanten Entwicklungen beim maschinellen Lernen müssten die Regeln laufend angepasst werden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false