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Skulptur mit zwei drehenden Köpfenn auf Säulen auf einem Uni-Campus.

© imago images/Jürgen Held

Wissenschaftsstadt Berlin: Ein Plus nicht nur für die Professoren

Berliner Unis zahlen derzeit die bundesweit höchsten Professorengehälter. Das hilft der Wissenschaftsstadt – und letztlich auch den Studierenden. Ein Editorial.

Professorin in Berlin müsste man sein! Fast 10.000 Euro brutto aus dem Grundgehalt und den Zulagen – damit steht der Berliner Reallohn bundesweit an der Spitze.

Die Feststellung einer prominenten FU-Professorin, man könne sich mit einem Professorengehalt kein Haus in Dahlem leisten – geäußert in einer aufgeheizten Debatte vor acht Jahren, als Berlin bundesweit in der Schlussgruppe war –, wird mit der aktuellen Einkommensstatistik des Deutschen Hochschulverbandes nicht verstummen. Dazu sind die Immobilienpreise zu dramatisch gestiegen.

Das Auf und Ab bei den Professorengehältern, aber auch die Zukunftsängste der Postdoktorand:innen und die Nöte der Studierenden: Das sind Themen, die die Berliner Hochschulen seit Jahrzehnten in Atem halten. Immer eng begleitet vom Tagesspiegel.

Jetzt, im neuen Format, bleiben wir von der Wissenschaft in Berlin dran, sechs Mal in der Woche auf einer Doppelseite. Und das noch ein bisschen enger, mit offenen Augen, Ohren und Herzen für die Wissenschafts- und Hochschullandschaft der Hauptstadt.

Neidgefühle wären nicht angebracht

Zurück zum Berliner Gehaltssprung für die Profesor:innen: Er sollte nicht von Neidgefühlen begleitet sein. Denn mit seinen Spitzengehältern für die Professuren in der höchsten Besoldungsgruppe W3 ist Berlin noch attraktiver für Forschende und Lehrende aus ganz Deutschland und aus dem Ausland – und damit konkurrenzfähiger.

Diese spezielle Mischung aus exzellenten Forschungsprojekten und Massenunis, aus Labor-Leuchttürmen und Personalkollaps in den Charité-Kliniken.

Amory Burchard, verantwortliche Redakteurin der Wissenschaft in Berlin

Auch die Studierenden profitieren letztlich davon, selbst wenn sie zu selten in den Genuss des forschenden Lernens und in Kontakt mit den Koryphäen kommen. Auch darüber werden wir unsere Leser und Leserinnen auf dem Laufenden halten.

Den Sehnsuchtsort muss man sich leisten können

Viele zieht es nach Berlin – und dann erleben sie diese spezielle Mischung aus exzellenten Forschungsprojekten und Massenunis, aus Labor-Leuchttürmen und Personalkollaps in den Charité-Kliniken. Wenn ein anderer Hochschul-Standort bessere Konditionen für Forschende und ihre Teams bietet, zieht man womöglich schnell weiter.

Denn was bleibt vom charmant-rauen Klima in den Berliner Kiezen und dem unendlich reichen und diversen Kulturangebot der Hauptstadt, wenn man als Wanderer in der Welt der Wissenschaft vor unbezahlbaren Mietkosten steht? Oder sich als Studentin den Sehnsuchtsort Berlin gar nicht erst leisten kann?

Ob es den Berliner Wissenschaftseinrichtungen und der Wissenschaftspolitik gelingt, das erreichte Niveau zu halten: Auch dafür wollen wir ein Seismograph sein. Das wird angesichts der dramatischen Zeitenwende und nicht zuletzt angesichts der bevorstehenden Neuwahlen des Senats richtig spannend. Wir freuen uns, wenn auch Sie dranbleiben.

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