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Für die Hirnentwicklung sind vielfältige Anregungen im Kitaalter grundlegend.

© dpa/Christian Charisius

Betreuungsquote soll besser werden: Berliner Senat will 17.000 neue Kitaplätze

Noch immer besuchen Tausende Kinder in Berlin keine Betreuungseinrichtung. Träger sind durch gestiegene Kosten unter Druck.

Die Senatsverwaltung für Jugend will den Ausbau der Kitas weiter forcieren, damit mehr Kinder als bisher betreut werden können. Das kündigte Jugendstaatssekretär Aziz Bozkurt (SPD) am Mittwoch an. Bis zum Ende der Legislaturperiode sollen laut Kitaentwicklungsplan noch rund 17.000 Plätze entstehen, so dass Berlin dann 200.000 Betreuungsplätze hätte. Davon seien aber 7300 Plätze noch nicht finanziert.

Woran es trotz des immensen Ausbaus der vergangenen Jahre noch immer mangelt, wird anhand der Betreuungsquote deutlich. Sie liegt bei den Drei- bis Sechsjährigen bei 92,6 Prozent. Dies bedeutet, dass noch immer Tausende Kinder vor der Einschulung keine Kita besuchen.

Darunter sind auch nach wie vor Kinder, die kaum Deutsch sprechen. Für sie gilt eine gesetzliche Sprachförderpflicht, die aber, wie berichtet, noch immer nicht vollständig umgesetzt wird.

Das soll besser werden. Bozkurt verwies auf Gespräche der Bildungsverwaltung mit den Jugend- und Schulämtern. Insbesondere zurzeit gebe es viele freie Plätze, da ja gerade erst rund 35.000 Kinder in die Schulen gewechselt seien. Es gebe aber einige Bezirke, die keine Anstrengungen unternähmen, die betreffenden Familien zu erreichen.

Allerdings sind längst nicht alle Kitaträger entschlossen, ihre Kitas bis zum letzten Platz zu füllen. Vielmehr leiden sie zum Teil unter hohen Krankheitsquoten, wie der Verband der kleinen und mittleren Kitaträger (VKMK) am Mittwoch betonte. Zudem seien die Träger durch die gestiegenen Kosten für Lebensmittel und Energie unter Druck.

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Der Abteilungsleiter der Kitaverwaltung, Holger Schulze, sprach von einem „Erschöpfungszustand“ bei vielen Erzieherinnen und Erziehern nach den Coronajahren. Über besonders hohe Krankenquoten konnte er aber nichts sagen. Auch die hohen Kostensteigerungen seien ein Thema, wenngleich er auch noch von keiner Kita erfahren habe, deren Schließung aufgrund der schwierigen Finanzlage drohe.

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Der VKMK sprach von sprunghaften Steigerungen der Kosten, wie es sie seit 60 Jahren nicht gegeben habe. Aktuell liege die Preissteigerung für Energie im Juli 2022 bei 42,9 Prozent und für Nahrungsmittel bei 14,8 Prozent. Im Bereich der Verpflegung zeigten sich bereits erste Auswirkungen der Preissteigerungen.

In einer Einrichtung, die selbst kocht, würden die Erhöhungen sofort spürbar, da die Einkaufspreise für Lebensmittel allgemein stark angestiegen seien. Caterer legten die Preissteigerungen beim Einkauf auf die Träger um.

Erste Energieversorger seien jetzt dabei, die Abschlagszahlungen für die Energiekosten zu erhöhen, um hohe Nachzahlungen zu vermeiden. Dies führe zu einer regelmäßigen Erhöhung um 100 Prozent dieser Kosten.

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