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Die Gastronomie sucht Personal, findet aber kaum welches – trotz relativ hoher Arbeitslosigkeit.

© dpa/Jonas Walzberg

„Arbeitsmarkt wirkt wie eingefroren“: Arbeitgeber sehen keine Trendwende in Berlin und Brandenburg

Die amtlichen Statistiker empfangen unterschiedliche Signale vom Arbeitsmarkt in der Hauptstadtregion. Bei den Wirtschaftsverbänden zeigte man sich besorgt und wirbt um eine bessere Integration von Ausländern.

Die Zahl der Arbeitslosen in Berlin ist in den vergangenen zwölf Monaten gestiegen: 190.807 Menschen waren im November arbeitslos gemeldet, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag mitteilte. Das waren 1964 weniger als im Vormonat, aber 15.216 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt nun bei 9,2 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 8,7 Prozent.

Die Unternehmen in der Metropolregion Berlin-Brandenburg seien weiter auf der Suche nach Personal, und die Beschäftigungsaussichten seien positiv, sagte Regionaldirektionschefin Ramona Schröder laut Mitteilung. Den Arbeitsagenturen und Jobcentern wurden im November 5046 neue offene Stellen gemeldet. Das waren 82 weniger als im Vormonat. Insgesamt waren in diesem Monat in der Hauptstadt 20.267 freie Arbeitsstellen gemeldet - 536 mehr als im November des Vorjahres.

Niedrigere Arbeitslosenquote in Brandenburg

In Brandenburg blieb die Zahl der Arbeitslosen fast stabil. 77.795 Menschen waren im November arbeitslos gemeldet, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag mitteilte. Das waren 280 mehr als im Oktober und 3336 mehr als im November des vergangenen Jahres.

5,8
Prozent der Brandenburger im arbeitsfähigen Alter sind arbeitslos gemeldet.

Zurzeit beträgt die Arbeitslosenquote 5,8 Prozent – im Vergleich zu 5,6 Prozent vor einem Jahr. In Brandenburg wurden den Arbeitsagenturen und Jobcentern im November 4081 neue offene Arbeitsstellen gemeldet. Das waren 128 mehr als im Oktober. Insgesamt gab es im November in Brandenburg 24.754 freie Arbeitsstellen – und damit 2791 weniger als ein Jahr zuvor.

Keine Besserung der Lage in Sicht

„Der Arbeitsmarkt in der Hauptstadtregion wirkt wie eingefroren. Die Arbeitslosigkeit nimmt leicht zu, ein Personalabbau im größeren Stil findet aber trotz der schwachen Konjunktur nicht statt“, schrieb Alexander Schirp, der Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg (UVB) in einer ersten Analyse. Angesichts des Winters, der dürftigen Aussichten für 2024 und der vielen Probleme am Standort Deutschland sei eine Besserung der Lage nicht in Sicht. „Auf der anderen Seite nimmt die Beschäftigung zu, wenngleich mit deutlich weniger Dynamik als im vergangenen Jahr.“

Schrip verwies darauf, dass rund 45.000 Stellen in der Region als unbesetzt gemeldet seien. Tatsächlich dürften es noch einige zehntausend mehr sein. Der Verbandschef regte an, das Potenzial der Zugewanderten besser zu nutzen. „Wir stehen dem Vorhaben aufgeschlossen gegenüber, die Geflüchteten zu integrieren, die jetzt aus den Sprach- und Integrationskursen kommen.“ (mit dpa)

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