Mein guter Rat: Das Geschäft mit den Produktversicherungen

Bestimmt haben auch Sie schon einmal etwas auf den letzten Drücker gemacht. Laut Duden bezieht sich diese Redewendung vermutlich auf den Türgriff des letzten Wagens eines abfahrenden Zuges. Einigkeit im Hinblick auf die Herkunft besteht nicht, dafür aber sicherlich bei der Ansicht, dass es riskant ist, etwas im letzten Moment zu erledigen, besonders wenn es sich um den Abschluss einer Versicherung handelt.

Dies gleich beim Kauf eines Produktes im Internet zu tun, ist zum Beispiel beim Erwerb von Notebooks oder E-Bikes beliebt. Versicherer machen hiermit gute Geschäfte und viele Verbraucherinnen und Verbraucher schätzen diese bequeme Lösung per Mausklick am Ende einer Buchung oder eines Kaufprozesses.

Leider kann es schnell unbequem werden, wenn Sie solche Opt-in-Lösungen wählen und nicht gut genug aufpassen. Online-Shops arbeiten mit Versicherern zusammen, welche die Policen formulieren und verkaufen. Das Risiko besteht darin, einfach einen Haken anzuklicken, ohne sich genau mit dem Kleingedruckten zu befassen. Ich rate Ihnen aber, die Policen sorgfältig zu lesen, da viele Schäden ausgeschlossen sind, wie beispielsweise Wasserschäden oder Diebstähle bei Elektrogeräten. Manche Schadensereignisse wie Verlust durch Raub oder Brand deckt auch die Hausratversicherung ab. Dann sind Sie doppelt versichert und zahlen zweimal Beiträge.

Bei kleinen versicherten Risiken benötigen Sie keine Produktversicherung. Besser ist es, für alle erdenklichen kleineren Risiken, wie etwa dem Ausfall der Waschmaschine oder dem Verlust des Handys, eine Rücklage zu bilden. Diese wird inzwischen auch wieder verzinst. Bevor Sie eine Versicherung abschließen, nehmen Sie sich stets Zeit, um den angebotenen Schutz zu prüfen und mit alternativen Angeboten zu vergleichen.

Die Kolumne „Mein guter Rat“ erscheint immer donnerstags.