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Kolumne – Mein guter Rat

© Tagesspiegel

Mein guter Rat: Warum bei der Temu-App Vorsicht geboten ist

Die Shopping-App Temu lockt mit günstigen Preisen. Doch aufgepasst: Es handelt sich nicht um Markenware. Externe Händler vertreiben sie. Die Beschwerden über mangelhafte oder nicht gelieferte Ware häufen sich.

Eine Kolumne von Dörte Elß

Neulich war der Mit-Absicht-Geld-verlieren-Tag, den sich der Stuttgarter Cartoonist Bastian Melnyk ausgedacht hat. Wie oft haben wir schon aus Versehen kleine Beträge verloren oder liegen lassen und uns darüber geärgert. Wer ab und zu freiwillig ein paar Münzen an einem beliebigen Ort hinterlässt, kann gewiss sein, dass sich freut, wer sie findet.

Vielleicht denken Sie jetzt: Da mache ich mit und verwende dafür das Geld, das ich mit der Shopping-App Temu spare. Die lockt nämlich mit zahlreichen Schnäppchen. Ich möchte Ihre Euphorie aber etwas bremsen, denn wenn Sie nicht aufpassen, können Sie viel Geld verlieren, ohne dass es jemand wiederfinden kann.

Leider wurden von Kundinnen und Kunden bereits schlechte Warenqualität und nicht erhaltene Sendungen kritisiert. 

Dörte Elß, Chefin der Berliner Verbraucherzentrale

Temu ist eine Online-Plattform. Diese können Sie als App downloaden oder im Browser aufrufen. Die Produkte werden über externe Händler verkauft und nicht durch die Plattform selbst. Günstig sind sie, weil es sich dabei nicht um Markenware handelt. Zudem muss Temu häufig keinen Zoll für die niedrigpreisigen Artikel zahlen, weil dieser erst bei einem Sachwert ab 150 Euro anfällt. Leider wurden von Kundinnen und Kunden bereits schlechte Warenqualität und nicht erhaltene Sendungen kritisiert. Außerdem sei der Kundenservice schlecht erreichbar.

Meine Tipps:

  • Wenn Sie Temu nutzen, sollten Sie über die geltenden Zollbestimmungen Bescheid wissen, falls Sie bei Händlern außerhalb der EU bestellen. Sonst können zusätzliche Steuern und Zollgebühren anfallen.
  • Vermeiden Sie es, in Vorkasse zu gehen. Zahlen Sie erst, wenn Sie die Ware bekommen haben und zufrieden sind.
  • Temu ist an personenbezogenen Daten interessiert, um sie für kommerzielle Zwecke zu nutzen. Deaktivieren Sie also am besten das Standorttracking in den Einstellungen des Smartphones und verweigern Sie den Zugriff auf Kontakte, Fotos und Mikrofon.

Und wenn Sie dabei nach unten auf Ihr Handy schauen und auf dem Boden etwas glänzen sehen, haben Sie vielleicht gerade mit Absicht verlorenes Geld gefunden.

Die Kolumne „Mein guter Rat“ erscheint immer donnerstags.

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