zum Hauptinhalt
Kolumne – Mein guter Rat

© Tagesspiegel

Mein guter Rat: Mini-Grünpflanzen ohne bewiesene Heilkraft

Sogenannte Microgreens werden beliebter. Was Sie beim Anbau von Kresse, Rote Bete und Senf auf der Fensterbank jedoch beachten sollten.

Eine Kolumne von Dörte Elß

Während draußen der Herbst einzieht und das Grün langsam verschwindet, leuchtet es auf so mancher Fensterbank umso mehr. Microgreens werden immer beliebter. Es handelt sich dabei um gekeimte Pflanzen, die auch Schösslinge genannt werden und je nach Art zwei bis drei Blätter ausbilden.

Reich an Mnieralstoffen und Vitaminen

Im Unterschied zu den als Sprossen bekannten, gekeimten Samen dürfen Microgreens also etwas länger wachsen. Sowohl Microgreens als auch Sprossen sind reich an Mineralstoffen und Vitaminen. Das klingt zunächst einmal vielversprechend und viele Menschen möchten ihrer Gesundheit damit etwas besonders Gutes tun. Problematisch sind aber die unrealistischen Gesundheitsversprechen, die viele Online-Shops geben.

Angeblich sollen durch den Verzehr Krankheiten geheilt oder verhindert werden, was nicht wissenschaftlich belegt ist. Den täglichen Bedarf an Gemüse können Microgreens keinesfalls ersetzen. Dafür sind die verzehrten Mengen auch viel zu klein. Zudem fehlen Pflanzenfasern, die gut für unsere Verdauung und vorwiegend in Obst und Gemüse zu finden sind. Sie sollten wissen, dass Sprossen für ihre Keimanfälligkeit bekannt sind. Aus diesem Grund sollten Sie diese vor dem Verzehr mit kochendem Wasser abbrühen.

Microgreens sind weniger empfindlich, aber auch hier müssen Sie auf Hygiene achten und sie gut waschen, bevor sie gegessen werden. Verwenden Sie beim Anbauen am besten nur Saatgut, das für die Produktion von Sprossen und Microgreens geeignet ist. Kresse, Rote Beete, Spinat und Senf können Sie beispielsweise gut auf der Fensterbank anbauen. Und wenn Sie die Herbstmelancholie packt, freuen Sie sich einfach an Ihrer kleinen Grünfläche oder denken Sie an Victor Hugo, denn dieser war überzeugt: Melancholie ist das Vergnügen, traurig zu sein.

Die Kolumne „Mein guter Rat“ erscheint immer donnerstags.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false