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Heiner Koch, der Erzbischof von Berlin, fordert Reformen in der katholischen Kirche.

© dpa / picture alliance

Tagesspiegel Plus

Berlins Erzbischof stellt Zölibat infrage: „Ehelosigkeit muss nicht der ausschließliche Weg zum priesterlichen Dienst sein“

Der Klerus muss Macht abgeben, sagt Heiner Koch. Er kann sich verheiratete Priester und Frauen als Diakonin vorstellen. Ein Interview über Reformen der Kirche.

Herr Erzbischof, die Missbrauchsfälle der katholischen Kirche sind erschütternd. Der Münchner Kardinal Reinhard Marx, dem in einem aktuellen Gutachten schwerwiegendes Fehlverhalten im Umgang mit solchen Fällen vorgeworfen wurde, spricht von „Desaster“ und der Kirche als „Ort der Angst“. Es habe bei der Verdeckung der Fälle eine „systemische Struktur“ gegeben. Welche Strukturen muss die katholische Kirche dringend ändern?
Einer der Gründe für diese schrecklichen Fälle ist, dass wir vieles nicht hinterfragt haben, sich viele selbst nicht in Frage stellten und sich nicht von anderen innerhalb und außerhalb der Kirche in Frage stellen ließen. Macht wurde nicht hinterfragt und nicht kontrolliert. So etwas entsteht in einer Gesprächsatmosphäre, in der man nicht ehrlich ist. Es haben sich Strukturen entwickelt und verfestigt, deren Sinn nicht mehr hinterfragt wird.

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