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Mit der Achterbahn durch die Hasenheide: Das soll künftig nicht mehr möglich sein.

© imago/Stefan Zeitz

Maientage fallen aus: Volksfest in Berlin-Neukölln zu späterem Zeitpunkt im Gespräch

Der beliebte Rummel kann in der Hasenheide nicht mehr stattfinden, auch ein Termin im Frühjahr ist nicht mehr möglich. Aber es könnte einen Ersatz im Herbst oder Winter geben.

Die Neuköllner Maientage fallen in diesem Jahr aus. Allerdings gibt es womöglich zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr eine Art Ersatz-Volksfest. Das kündigte Christian Berg, Sprecher des Neuköllner Bezirksamtes, an.

Aktuell fänden Gespräche zwischen den Schausteller:innen rund um Urgestein Thilo-Harry Wollenschlaeger und den Eignern des Vorfeldes auf dem Tempelhofer Feld statt, an deren Ende dann womöglich ein Termin steht. Statt Maientagen in der Hasenheide gibt es in diesem Jahr also vielleicht Herbsttage auf dem Tempelhofer Feld.

Klar ist allerdings auch: Eine andere Fläche als das Vorfeld des Tempelhofer Feldes kommt im Grunde nicht in Betracht. „Wenn das Volksfest da nicht stattfindet, findet es in diesem Jahr nicht statt“, sagte Berg. Auch Bürgermeister Martin Hikel sagte auf Anfrage der AfD bei der vergangenen Bezirksverordnetenversammlung: „Das Bezirksamt hat verschiedene Alternativstandorte geprüft und mit zahlreichen Beteiligten gesprochen. Im Ergebnis wurde klar: Als einziger denkbarer Standort kommt das Vorfeld des ehemaligen Flughafens Tempelhof infrage.“

Ausweichflächen sind in Neukölln rar: Die wenigen Brachflächen, die vielleicht theoretisch geeignet wären, liegen alle inmitten von Wohngebieten. Auch Grünflächen scheiden aus: Man kann ja schlecht die Absage mit den Schädigungen einer Grünfläche begründen, nur um dann Schäden an der nächsten Grünfläche in Kauf zu nehmen.

Kurzzeitig sei im Bezirksamt auch erwogen worden, den Columbiadamm zu sperren und das Fest auf die Straße zu verlegen. Aber das steht schon allein deswegen nicht zur Debatte, weil der Columbiadamm eine wichtige Verbindung zu Krankenhäusern wie dem Urban in Kreuzberg ist.

Seit 1965 fanden die Maientage jährlich in der Hasenheide statt, mit über hundert Schausteller:innen waren sie das größte Volksfest Berlins. Der heutige Chef, Thilo-Harry Wollenschläger, ist Sohn ihres Erfinders – und quasi auf dem Volksfest aufgewachsen. Unterbrochen wurde das Fest nur durch zwei Jahre Corona-Zwangspause – und bei der letzten Ausgabe überschattet durch einen Mord: In der Nacht zum 1. Mai 2022 wurde mitten auf dem Rummel der 25-jährige Mohammed R. bei einer Auseinandersetzung erstochen, die Umstände deuteten ins Milieu der organisierten Kriminalität.

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