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Der Sprungturm führt direkt ins 50-Meter-Becken.

© Imago/Andreas Gora

„Permanente Nutzungskonflikte“: Sprungturm im Columbiabad bleibt dauerhaft gesperrt

Nach mehreren Gewaltvorfällen ist das Neuköllner Sommerbad wieder geöffnet. Auf den Sprungturm müssen Gäste aber auch künftig verzichten.

Seit Montag ist das Columbiabad in Neukölln wieder geöffnet, auch die Rutsche kann wieder genutzt werden. Dauerhaft gesperrt bleiben soll allerdings der beliebte Sprungturm. Und auch das Babybecken ist noch nicht wieder freigegeben.

Grund für die Sperrungen sind in beiden Fällen allerdings nicht zuvorderst die Krawalle und Gewaltvorfälle, mit denen das Bad immer wieder für Schlagzeilen sorgt. Wie Claudia Blankennagel, Sprecherin der Bäderbetriebe, auf Anfrage sagt, entspricht der Sprungturm nicht mehr den gültigen Sicherheitsvorkehrungen. Daher ist der Turm bereits seit Beginn der Saison außer Betrieb.

Zudem stehe der Sprungturm am normalen 50-Meter-Becken und, anders als in anderen Freibädern, nicht in einem separaten Becken. „So entstehen permanent Nutzungskonflikte: die einen möchten schwimmen, die anderen springen.“

Aus solchen Konflikten könnten dann Streitigkeiten entstehen, die schnell eskalieren können. „Die dauerhafte Sperrung des Sprungturms in Neukölln ist daher auch ein Beitrag, die Situation im Sommerbad insbesondere an heißen Sommertagen zu entspannen“, so Blankennagel.

Rutsche ist wieder geöffnet, Babybecken noch zu

Die Rutsche hingegen ist seit Montag wieder geöffnet, zumindest meistens. Die Bademeister:innen behalten sich vor, sie bei angespannten Lagen zu schließen. Sie war, ebenfalls mit Verweis auf mögliche Konflikte, die vergangenen Wochen dauerhaft außer Betrieb.

Auch das Babybecken soll bald wieder öffnen: Wie berichtet, hatte ein Gutachter im Frühjahr die mittig platzierte Rutsche beanstandet, woraufhin das Becken aus Sicherheitsgründen komplett gesperrt wurde.

Mittlerweile sei die Rutsche abgebaut, das Wasser neu eingelassen und man warte nur noch auf das Ergebnis der vorgeschriebenen Wasserproben, erklärte Blankennagel. Sollte dieses positiv sein, soll das Becken sofort wieder freigegeben werden. Wann genau das sein soll, konnte sie noch nicht sagen, verspricht aber: „zeitnah.“

Eine Woche war das Neuköllner Sommerbad geschlossen, nachdem sich viele Mitarbeitende wegen mehrerer Gewaltvorfälle krankgemeldet hatten. In einem Brandbrief hatten die Mitarbeitenden auf aus ihrer Sicht untragbare Zustände im „Culle“ aufmerksam gemacht: So würden sie etwa regelmäßig von Gästen bedroht, geschlagen und getreten.

Offiziell begründet hatten die Bäderbetriebe die Schließung mit vielen Krankheitsfällen im Kollegium, zuvor war das Bad erneut polizeilich geräumt worden. Seit dieser Woche sollen unter anderem Ausweis- und verstärkte Sicherheitskontrollen dafür sorgen, dass die Situation im Bad entspannt bleibt. Zudem wurden die Öffnungszeiten verkürzt, das Bad öffnet aktuell nur noch bis 18 Uhr.

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