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Gründerzentrum auf dem Schindler-Campus

© ringberlinHGEsch

Schindler-Gelände in Berlin-Mariendorf: Industriehalle soll zum größten „Makerspace“ Europas werden

Wo einst optische Geräte gefertigt wurden, sollen bald junge Unternehmen und Start-ups einziehen. In die Modernisierung der Halle fließen rund 60 Millionen Euro.

Noch fühlen die Tauben sich wohl in der alten, leergeräumten Fertigungshalle auf dem Gelände des Aufzugbauers Schindler in Berlin-Mariendorf. Einst wurden hier optische Geräte der Askania-Werke hergestellt. Jetzt soll in dem denkmalgeschützten Industriebau mit den charakteristischen Dachschrägen neues Leben einziehen. Am Donnerstag wurden dort die Pläne für ein innovatives Gründerzentrum, einen sogenannten „Makerspace“, vorgestellt.

Die rund 10.000 Quadratmeter große Halle soll für rund 60 Millionen Euro denkmalgerecht modernisiert, umgebaut und erweitert werden, sodass 17.000 Quadratmeter Nutzfläche für junge Unternehmen und Start-ups zur Verfügung stehen. Derzeit ist geplant, die Flächen des Baus durch eine teilweise Aufstockung des Dachs mit Lichthöfen zu erweitern – in Abstimmung mit dem Denkmalschutz.

Der Senat fördert das Projekt mit 36 Millionen Euro aus sogenannten GRW-Mitteln (Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“). Zu den Kooperationspartnern gehört auch die Berliner Wirtschaftsfördergesellschaft Berlin Partner.

Es muss nicht alles in Mitte stattfinden.

Franziska Giffey (SPD), Wirtschaftssenatorin

Wie Wirtschaftssenatorin Fransziska Giffey (SPD) sagte, soll in Mariendorf der größte „Makerspace“ Europas entstehen. Der Senat unterstütze dieses Projekt, denn die Mieten für die jungen Unternehmen sollen dank der Förderung unter den regulären Marktpreisen liegen. Ein solches Zentrum sei wichtig, sagte Giffey. Immer wieder höre sie von jungen Unternehmen, dass diese keine Räume fänden, die sie bezahlen könnten. Der Standort Mariendorf zeige: „Es muss nicht alles in Mitte stattfinden.“

Campus soll emissionsarm und nachhaltig sein

Seit 2017 wird das gesamte, gut zehn Hektar große, ehemalige Schindler-Produktionsgelände unter dem Namen Modell-Campus „Ringberlin“ zu einem Standort entwickelt, der Wirtschaft, Wissenschaft und Innovation vereint. Auch die Deutschland-Zentrale des Unternehmens ist dort untergebracht. Insgesamt sollen künftig auf dem Gelände mehr als 5000 Beschäftigte arbeiten.

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„Innovation ist Teil der Schindler-DNA“, begründete Günter Schäuble von der Konzernführung das Engagement des Schweizer Unternehmens an dem Standort. Seit 1906 sei Schindler in Deutschland präsent; in Mariendorf übernahm es in den Sechzigerjahren die Hallen der Askania-Werke.

In dieser Halle sollen junge Unternehmen arbeiten können.

© ringberlinHGEsch

Die Umbauarbeiten für das Gründerzentrum in der ehemaligen „Halle 2“ sollen bis Ende 2025 abgeschlossen sein, sagte Matthias Menger von der Projektträgergesellschaft Ringberlin. Die Gesellschaft entwickelt zwar das Projekt, wird es aber nicht selbst betreiben. Dafür wurde jetzt die europaweite Ausschreibung gestartet. Noch ist nicht klar, wer die künftigen Nutzer sein werden. „Als interdisziplinärer Campus sind wir offen für alle Themen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Industrie und Kultur“, sagte Menger. Der gesamte Campus soll emissionsarm und nachhaltig gestaltet werden.

Direkt an das Schindler-Gelände schließen sich das Gewerbegebiet Großbeerenstraße und der Gewerbepark Marienpark auf dem Gelände des ehemaligen Gaswerks Mariendorf an. Dieser wird derzeit ebenfalls weiterentwickelt.

Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann (Grüne) wies darauf hin, dass es für den gesamten Standort wichtig sei, dass der lange geplante S-Bahnhof Kamenzer Damm endlich realisiert werde. Seit Jahren kämpft der Bezirk darum. Der Senat hat den Haltepunkt inzwischen in seine Planungen aufgenommen; bestellt wurde er bei der Deutschen Bahn bisher jedoch noch nicht. Er kann ohnehin nicht vor dem Ende der Bauarbeiten für die Dresdner Bahn realisiert werden.

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