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Freibadkrawalle in Berlin: So sieht es in anderen deutschen Großstädten aus

In Berlin ist die Sicherheitslage in Bädern angespannt. Auch andere Städte kennen solche Probleme, wie in Berlin sei es aber nirgends. So ist die Lage in München, Hamburg und Dortmund.

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In Berlin schließt das Columbiabad wegen Gewalt und Überlastung, auch in Baden-Württemberg ist die Zahl der Gewalttaten in Bädern auf einem Zehn-Jahres-Hoch. Die Sicherheit in deutschen Freibädern ist jeden Sommer wieder ein Thema. Jedes Jahr gibt es dieselben Rituale: mehr Polizei, mehr Kontrollen. Wirklich ändern tut sich wenig. Doch wie ist die Lage in anderen deutschen Großstädten? Sind die Krawalle im Freibad vor allem ein Berliner Phänomen?

Zumindest im kühlen Hamburg kennt man das Phänomen kaum. Auf die Frage, ob es Gewalt gegen das Sicherheitspersonal oder andere Badegäste gebe, antwortet ein Sprecher der Bäderbetriebe dort knapp mit: „Nein.“ Zur Konfliktvermeidung setzt man in der Hansestadt auf „in den Quartieren verwurzelte Angestellte“. Dadurch entstehe eine „soziale Harmonie und Kontrolle“, sagt Sprecher Michael Dietel: „Man kennt sich.“

Kühles Wetter im Norden: Bädernutzung ist in Hamburg anders als in Berlin

An besonders stark ausgelasteten Tagen werde punktuell mehr Sicherheitspersonal für präventive Arbeit und Schutz vor Dieben hinzugezogen. Tipps dafür, wie es auch in der Hauptstadt besser ginge, mag Dietel lieber nicht geben. „Es darf aber nicht außer Acht gelassen werden, dass wir hier im Norden tendenziell auch eher kühleres Wetter haben, wenige dieser Hoch-Hitzetage, und daher die Bädernutzung auch anders ist“, mutmaßt der Sprecher.

Viel weiter im Süden, in München, kennt man das warme Berliner Sommerwetter besser. Doch auch in der bayerischen Landeshauptstadt ist man von einem Gewaltproblem wie in Berlin weit entfernt. „Bei bis zu einer Million Besuchern im Jahr in unseren Freibädern ist es aber schlicht nicht zu vermeiden, dass unter den vielen Menschen auch einige sind, die Konflikte austragen wollen – das ist im Bad nicht anders als im Park oder an anderen Orten, an denen viele Menschen zusammenkommen“, sagt ein Sprecher der Münchner Bäderbetriebe.

Unser Personal vor Ort berichtet jedoch auch, dass der Umgangston in einzelnen Bädern angespannter und rauer wird.

Sprecher der Münchner Bäderbetriebe

Größere Konflikte seien bis dato ausgeblieben. Allerdings bemerkt man auch im sonnigen Süden eine Tendenz: „Unser Personal vor Ort berichtet, dass der Umgangston in einzelnen Bädern angespannter und rauer wird“, teilt der Sprecher mit. Gegenmaßnahmen waren bisher aber kaum nötig.

Ähnlich sieht es in Dortmund aus, wo die Sozialstruktur wohl am ähnlichsten mit Berlin ist: „Sicherlich kommt es hin und wieder mal vor, dass Gruppen oder einzelne Leute in unseren Bädern auffallen, allerdings hat dies in den letzten Jahren nicht zugenommen“, teilt ein Sprecher der Sportwelt gGmbH mit, die in der nordrhein-westfälischen Großstadt acht Schwimmbäder betreibt.

„An besonders heißen Tagen setzen wir im Freibad Hardenberg Security ein und haben unser Personal im letzten Jahr mit einem Konfliktlösungs-Workshop geschult“, ergänzt er. Doch Ausweiskontrollen oder Einsatzhundertschaften der Polizei, wie jetzt gerade in Berlin, das sei auch in Dortmund noch nicht nötig gewesen.

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