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PK Berlin Partner - Franziska Giffey und Berlin-Partner-Chef Stefan Franzke

© Tanja Buntrock/TSP

Von Jenoptik bis China Energy: Berlin Partner begleitete 75 Ansiedlungen von Unternehmen im vergangenen Jahr

Berlins Standortmarketinggesellschaft Berlin Partner hat Jahresbilanz gezogen: Die Zahl der 2023 neu geschaffenen Arbeitsplätze sei auf einem Rekordhoch. Dabei sei vor allem ein Grund ausschlaggebend.

Nach den vielen negativen Nachrichten zum enttäuschenden Wachstum der deutschen Wirtschaft (nur 0,2 Prozent) und den üblichen Floskeln und Phrasen („schweres Fahrwasser“) wirkt die Jahresbilanz der Wirtschaftsförderer von Berlin Partner wie ein Feuerwerk am Zuckerhut: „Berlin schaut zuversichtlich nach vorn“, sagte der Berlin-Partner-Chef Stefan Franzke am Montag zusammen mit Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD). Die Senatorin setzte einen drauf. „Sensationell“ seien die Zahlen, wenn man bedenke, welche Kriege und Krisen die Wirtschaft aktuell ausgesetzt ist.

Mit 10.124 neu geschaffenen Jobs durch neue Ansiedlungen von Unternehmen oder Erweiterungen derer, die schon hier sind, wurde erstmals, seitdem es die Wirtschaftsförderung gibt, die 10.000er-Marke geknackt – ein Plus von 21 Prozent gegenüber 2022.

75 Unternehmen neu angesiedelt

Berlin Partner hat demnach im vergangenen Jahr 75 Unternehmen bei ihrer Ansiedelung oder Expansion beraten. Davon 42 aus dem Ausland, meist aus Europa (24 Prozent), dann folgen Firmen aus Afrika, dem Nahen Osten, Asien und auch Ozeanien. Der Anteil der Firmen aus Nord-, Latein- und Südamerika Anteil beträgt acht Prozent.

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Die Wirtschaftsförderagentur kümmert sich um Firmen, die sich neu in Berlin ansiedeln, die investieren wollen in der Hauptstadt und die Innovationen vorantreiben, informiert über Fördermöglichkeiten und berät sie bei der Suche nach geeignetem Personal. Berlin Partner nennt dies „Projekte“. Insgesamt hat die Agentur im vorigen Jahr 269 Projekte über alle Branchen hinweg begleitet. Die Agentur wird mit 15 Millionen Euro aus dem Berliner Haushalt unterstützt.

893
Millionen Euro investieren die neuen Unternehmen in Berlin

Die neu angesiedelten Unternehmen werden laut Berlin Partner in den Hauptstadt-Standort investieren. Franzke geht von 893 Millionen Euro aus, davon vor allem in die „Zukunftsbranchen“, wie die IKT Medien- und Kreativwirtschaft, mit 293 Millionen Euro – also Künstliche Intelligenz, Internet der Dinge, Blockchain und Ähnliches.

Franzke nannte einige Beispiele für erfolgreiche Unternehmensansiedlungen: Nicht nur den Musikriesen Warner Music Group konnte man von Hamburg an die Spree holen, auch die Games-Branche expandiert. Einer der großen Player ist etwa Klang Games mit deren Spiel „Seed“.

Chinesische Unternehmen kommen in die Stadt

Das chinesische Mobilitätsunternehmen NIO hat sich nicht nur mit einem Flagship-Store, sondern auch mit einer Forschungs- und Entwicklungseinrichtung in Berlin niedergelassen. Ebenso wie das aus China stammende Energieunternehmen „China Energy“, das nun am Salzufer in Charlottenburg einen Sitz hat.

Der französische Zughersteller Alstom hat sein deutsches Hauptquartier am Ernst-Reuter-Platz.

© dpa/Annette Riedl

In der Logistikbranche hat das Bahntechnikunternehmen Alstom Bombardier übernommen und sitzt mit seinem deutschen Hauptquartier am Ernst-Reuter-Platz. Aus der Gesundheitswirtschaft hat der Technologiekonzern Jenoptik einen Standort für die Produktion eines medizinischen Geräts für Zahnärzte gesucht und sich dafür im Technologiepark Adlershof niedergelassen.

Berlin steht für Vielfalt, Freiheit und Toleranz. Das ist extrem relevant für die Unternehmen, die kommen.

Franziska Giffey, Wirtschaftssenatorin (SPD)

Warum sie trotz der Wohnungsnot und des Fachkräftemangels alle nach Berlin kommen? Ein Grund werde so gut wie immer genannt, sagt Franziska Giffey: „Das einzigartige Ökosystem und dass Berlin für Vielfalt, Freiheit und Toleranz steht.“ Das sei „extrem relevant“ und ein „harter Faktor“ für die Ansiedlung in der Hauptstadt.

Gegen die langen Wartezeiten, was Aufenthaltsgenehmigungen und das Visum für ausländische Fachkräfte betrifft, habe man mit dem „Business Immigration Service“ von Berlin Partner eine Einrichtung geschaffen, die die Wartezeit von einem halben Jahr auf meist wenige Wochen verkürzen kann. Dass Wohnraum geschaffen werden müsse, sei völlig klar. Dazu sei man auch mit Unternehmen, auch den landeseigenen, im Gespräch: etwa über Werks- oder Azubi-Wohnungen.

Wissenschaft und Forschung

Auch, dass Berlin eine so hochwertige Hochschullandschaft vorweisen kann, ziehe Unternehmen an, betonte Franzke. Die von Berlin Partner betreuten Unternehmen investierten 199,2 Millionen Euro in die Forschung und Entwicklung – ein Plus von 42 Prozent. 2022 waren es 140,1 Millionen Euro.

Bei den Investitionen in die Forschung und Entwicklung hätten die Unternehmen, die Berlin Partner betreut, 86 Millionen Euro aus Förderungen des Bundes und 29 Millionen aus „europäischen Töpfen“ eingeworben. Ein Grund für die höheren Summen dieser Drittmittel sei, dass verstärkt von den Konjunkturhilfeprogrammen nach der Corona-Pandemie Gebrauch gemacht wurde.

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