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Kolumne – Mein guter Rat

© Tagesspiegel

Mein guter Rat: So füllen Sie komplizierte Behördenformulare im Internet aus

Suchmaschinen im Internet führen oft zu Drittanbietern, die für das Ausfüllen von Formularen hohe Kosten in Rechnung stellen. Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Unterstützung suchen.

Eine Kolumne von Dörte Elß

Falls Sie heute Geburtstag haben, wünsche ich Ihnen eine besonders schöne Feier. Schließlich müssen Sie dann wieder vier Jahre warten, bis das nächste Schaltjahr kommt.

Nicht, nur wenn ein neues Lebensjahr beginnt, haben wir Wünsche, auf deren Erfüllung wir hoffen. Viele Verbraucher wünschen sich zum Beispiel Unterstützung beim Ausfüllen komplizierter Behördenformulare, wie etwa für die Beantragung eines Führungszeugnisses und meinen, sie im Internet zu finden. Suchmaschinen können jedoch zu Drittanbietern führen, die vermeintlich Hilfe beim Ausfüllen solcher Formulare leisten und dafür gern einmal bis zu 174 Euro in Rechnung stellen.

Prüfen Sie deshalb sowohl die Webseite mit dem Impressum als auch das Eingabeformular sorgfältig, bevor Sie Ihre Daten eintragen. Das richtige Formular ist häufig direkt auf der Webseite der entsprechenden Behörde zu finden. Lassen Sie sich Zeit und schauen Sie, ob Preisangaben gemacht werden. Sollten Sie durch die Inanspruchnahme solcher Ausfüllhilfen Probleme bekommen, holen Sie rechtlichen Rat ein.

Prüfen Sie deshalb sowohl die Webseite mit dem Impressum als auch das Eingabeformular sorgfältig, bevor Sie Ihre Daten eintragen. 

Dörte Elß, Chefin der Berliner Verbraucherzentrale

Wenn Sie behördliche Formulare ausfüllen müssen, wird oft auch ein Kontakt angegeben, an den Sie auftretende Fragen richten können. Diesen sollten Sie nutzen, bevor Sie sich anderweitig Hilfe suchen. Leider wird dieser Kontakt nicht Franz Kafka sein, an dessen 100. Todestag in diesem Jahr erinnert wird. Er hätte sicherlich viel zum Thema beizutragen.

Der Schriftsteller und Jurist scheint die Eindrücke aus seiner behördlichen Tätigkeit in Texten wie „Vor dem Gesetz“ verarbeitet zu haben, worin es heißt: „Vor dem Gesetz steht ein Türhüter. Zu diesem Türhüter kommt ein Mann vom Lande und bittet um Eintritt in das Gesetz. Aber der Türhüter sagt, dass er ihm jetzt den Eintritt nicht gewähren könne."

Ich bin froh, dass Institutionen wie die Verbraucherzentralen dafür sorgen, dass diese Tür sich öffnet. Und wenn Sie zu einem Formular einfach keinen Zugang finden? Dann können Sie dieses Gefühl des Ausgeliefertseins wahrlich kafkaesk nennen.

Die Kolumne „Mein guter Rat“ erscheint immer donnerstags.

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