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28.04.2023, Berlin: Ein Polizeibeamter löst die Hand einer Klimaaktivistin von der Straße am Großen Stern vor der Siegessäule. Hier haben sich zuvor Aktivisten der Klimabewegung Letzte Generation auf die Fahrbahn gesetzt und die Hand auf den Asphalt geklebt. Foto: Kay Nietfeld/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Kay Nietfeld

Protestwoche in Berlin: 555 Strafanzeigen wegen Klimablockaden der „Letzten Generation“

Die Aktivisten wollen den Straßenverkehr in der Hauptstadt lahmlegen. Nach einer Woche zieht die Polizei nun eine erste Bilanz und teilt mit, wie viele Rettungseinsätze behindert wurden.

| Update:

Die Gruppe „Letzte Generation“ hat ihren Protest in Berlin seit vergangener Woche verstärkt. Die Polizei registrierte nach ersten Angaben 80 Straßenblockaden. Alleine seit Montag seien es 71 gewesen, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit. Seit dem 19. April seien bislang 708 Straf- und 431 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet worden, davon 555 Straf- sowie 320 Ordnungswidrigkeitenverfahren in der laufenden Woche.

Laut einem Rbb-Bericht hat die Polizei 829 Teilnehmende gezählt, auf Fahrbahnen festgeklebt hätten sich 202 Personen. 21 Rettungswageneinsätze sind demnach behindert worden, sieben Einsatzkräfte wurden verletzt.

Am Freitagmorgen gab es nach Angaben der Behörde Behinderungen unter anderem am Tempelhofer Damm stadteinwärts, am Großen Stern, der Frankfurter Allee und der Prenzlauer Allee sowie am S-Bahnhof Treptower Park. Eine Blockade am S-Bahnhof Hohenzollerndamm sei verhindert worden. Am Ernst-Reuter-Platz, wo es in den vergangenen Tagen mehrfach zu Aktionen kam, hätten Polizisten das Festkleben von Demonstranten verhindert, hieß es.

Sie können sich strafbar machen und übrigens auch die Fahrerlaubnis verlieren.

Die Berliner Polizei auf Twitter in Richtung der Autofahrer, die im Blockadenstau stecken bleiben.

Erneut forderte die Polizei die Menschen auf, angesichts der Aktionen nicht die Ruhe zu verlieren. „Sie können sich strafbar machen und übrigens auch die Fahrerlaubnis verlieren“, betonte sie bei Twitter. Bei einer Blockade am Treptower Park sei „wohl eine Person vor unserem Eintreffen von einem unbekannten Autofahrer angefahren und bespuckt“ worden, twitterte die Polizei.

Die Aktionen sind unbefristet, heißt es von der „Letzten Generation“

Von den Aktivisten hieß es, betroffen seien am Freitag verschiedene Bundesstraßen und Verkehrsknoten, die stadteinwärts führten, sowie die A100. Die „Letzte Generation“ fordert ein entschiedeneres Vorgehen gegen den Klimawandel und verlangt die Einsetzung eines Gesellschaftsrats mit ausgelosten Mitgliedern.

Sie hatten ihre angekündigten Aktionen in der Hauptstadt am 19. April mit Protestmärschen begonnen. Die Gruppe wolle versuchen, die gesamte Hauptstadt lahmzulegen, hieß es. Ein Ende der Aktionen ist laut der „Letzten Generation“ nicht in Sicht. (dpa)

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