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Seit 2017 wird am Ort des Anschlags der Opfer des Terroranschlags am Breitscheidplatz gedacht.

© picture alliance/Christoph Soeder

Terroranschlag vor sechs Jahren: Berlin gedenkt der Opfer des Breitscheidplatz-Attentats

Mit einer Andacht wird Montag an den Weihnachtsmarkt-Anschlag erinnert. Zur Gedenkveranstaltung kommt auch die Regierende Bürgermeisterin.

Am Berliner Breitscheidplatz wird am Montagabend der Opfer und Betroffenen des Terroranschlags vor sechs Jahren gedacht. Am 19. Dezember 2016 fuhr der Islamist Anis Amri mit einem Lkw in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz. 13 Menschen kamen bei dem Anschlag ums Leben, viele weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Amri wurde zwei Tage später bei einer Kontrolle durch italienische Polizisten erschossen, nachdem er das Feuer auf sie eröffnet hatte.

„Berlin hat dieser Terroranschlag bis ins Mark erschüttert“, sagte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) im Vorfeld der Gedenkveranstaltung, an der sie selbst teilnehmen wird. „Am 19. Dezember vor sechs Jahren verwandelte sich mitten im Herzen Berlins eine ausgelassene und friedliche Stimmung kurz vor Weihnachten innerhalb von wenigen Sekunden in Tod und Verwüstung.“

Wir müssen uns – in allen staatlichen Stellen – mit mehr Empathie und mehr Unterstützung den Menschen zuwenden, deren Leben durch einen solchen furchtbaren Anschlag dramatisch verändert wurde.

Nancy Faeser (SPD), Bundesinnenministerin

Neben den körperlichen Verletzungen seien „tiefe seelische Narben“ entstanden, so Giffey. „Uns ist besonders heute bewusst: Es hätte jede und jeden von uns treffen können. Berlin wird diese Tat und diesen Tag nie vergessen. Wir trauern mit den Opfern und den Hinterbliebenen.“

Um 19 Uhr wird es in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche eine Gedenkandacht geben. Es folgt eine Kranzniederlegung am Mahnmal „Der Riss“ und die Verlesung der Namen der Opfer. Um 20.02 Uhr, dem Zeitpunkt des Anschlags, sollen 13 Glockenschläge ertönen.

Bereits am Sonntag hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser an die Tat erinnert. Das Attentat mahne, den Kampf gegen islamistischen Extremismus und Terrorismus weiterhin mit aller Konsequenz zu führen, erklärte die SPD-Politikerin in einer Mitteilung. „Denn die Bedrohung hält unverändert an.“

Der 19. Dezember sei ein Tag der Trauer um Menschen, die getötet oder an Körper und Seele verletzt worden seien, erklärte Faeser. „Und es ist ein Tag der Scham, dass die Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern die Tat nicht verhindern konnten, aber auch der Scham, dass die Bedürfnisse der Opfer und ihrer Familien viel zu lange zu wenig beachtet wurden“, teilte die Ministerin mit. „Wir müssen uns – in allen staatlichen Stellen – mit mehr Empathie und mehr Unterstützung den Menschen zuwenden, deren Leben durch einen solchen furchtbaren Anschlag dramatisch verändert wurde.“ (mit dpa)

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