zum Hauptinhalt
Im Zusammenhang mit einem Einbruch in einen Tresorraum in Berlin mit einer Beute in Höhe von mehreren Millionen Euro ist ein weiterer Verdächtiger gefasst worden. 

© dpa/Friso Gentsch

Update

Uhren im Wert von 14 Millionen Euro gestohlen: Clan-Mann in Berlin nach Einbruch in Tresorraum verhaftet

Nach dem Einbruch in einen Tresorraum in Charlottenburg ist ein weiterer Verdächtiger verhaftet worden. Insgesamt stehen 18 Männer im Visier der Ermittler.

| Update:

Nach dem Einbruch in einen Tresorraum im November in Berlin mit einer Beute in Millionenhöhe ist ein weiterer Verdächtiger gefasst worden. Am Freitag verhafteten ein Spezialeinsatzkommando der Polizei den 41-jährigen Muhamet H. auf einem Anwesen in Rudow. Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Gegen H. sei ein Haftbefehl erlassen worden. Er gilt als Clan-Krimineller und wird verdächtigt, an dem Coup beteiligt gewesen zu sein. Zuvor hatte ein Reporter von Spiegel TV bei Twitter von der Festnahme berichtet, zudem „Bild“ und „B.Z.“.

Am 19. November waren die Täter gegen 20 Uhr in den Tresorraum in der Fasanenstraße in Charlottenburg eingebrochen und hatten Schließfächer eines Luxusuhrenhändlers und von Privatpersonen aufgebrochen. Das betroffene Unternehmen vermietet laut Eigenwerbung mehr als 1200 Schließfächer in einer ehemaligen Privatbank. Zu den Kunden gehörte nach eigenen Angaben der Berliner Online-Uhrenhändler Watchmaster.

Laut Staatsanwaltschaft wurden bei dem Einbruch rund 1000 Uhren im Gesamtwert von etwa 14 Millionen Euro gestohlen. Zudem brachen die Täter knapp 300 Schließfächer auf und plünderten diese. Dadurch sei ein weiterer Schaden von mehr als 31 Millionen Euro entstanden. Vor ihrer Flucht sollen die Täter versucht haben, ein Feuer zu legen. Ermittelt wird wegen des schweren Bandendiebstahls, Geldwäsche und Brandstiftung.

Anfang Mai hatte es zwei Verhaftungen und eine Razzia in mehr als 30 Objekten bei mutmaßlichen Beteiligten gegeben, darunter bei einer Sicherheitsfirma, die einem Mann aus dem Miri-Clan zugerechnet wird. Am Tag des Einbruchs soll bei der Tresorfirma die Alarmanlage ausgeschaltet gewesen sein, wie die „B.Z.“ berichtet.

Bislang stehen 18 Männer im Alter von 25 bis 50 Jahren im Visier der Ermittler. Zwei Hauptverdächtige sollen Clan-Kriminelle sein und Angehörige der arabischen Großfamilien Miri und Al-Zein sein. Laut Ermittlern besteht der Verdacht, dass die Beute aus dem Einbruch in der Hauptstadt durch eine Scheinfirma in Baden-Württemberg „reingewaschen“ wurde.

Die Berliner Staatsanwaltschaft geht von Organisierter Kriminalität durch Angehörige „ethnisch abgeschotteter Subkulturen“ aus, wie es im Mai hieß. Das Bundeskriminalamt (BKA) definiert kriminelle Clans als „ethnisch abgeschottete Subkulturen“, die in der Regel patriarchalisch-hierarchisch organisiert sind und einer „eigenen Werteordnung“ folgen. (mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false