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Elon Musk hatte Twitter im Oktober 2022 übernommen (Illustration).

© REUTERS/Dado Ruvic

Nach Musks Massenentlassung: Abfindungsangebote von Twitter landen im Spam-Ordner

Nach langem Warten haben ehemalige Twitter-Beschäftigte ihre Abfindungsangebote erhalten. Strenge Bedingungen verpflichten sie, „nichts Negatives“ zu sagen.

Die Massenentlassungen bei Twitter vergangenes Jahr bereiten dem Kurznachrichtendienst offenbar weiterhin Ärger. Im November stellte Elon Musk seine verbliebenden Angestellten vor die Wahl: „längere Arbeitszeiten“ oder eine Abfindung.

Bei den Abfindungsangeboten an seine ehemaligen Mitarbeitenden soll das Unternehmen auf einen Dienstleister zurückgegriffen haben – dessen Mails teilweise im Spam-Ordner landeten, berichtet das US-Techmagazin „Gizmodo“.

„Falls Sie sich über den aktuellen Stand von Twitter wundern: Viele Leute haben gerade ihre Trennungsvereinbarungen in ihren Spam-Ordnern erhalten“, twitterte ein ehemaliger Twitter-Mitarbeiter am Wochenende. Ein Link in der Mail hätte auf eine erst kürzlich, wenig vertrauenswürdige Internetseite verwiesen.

Ein Insider bestätigte dem Magazin, dass die Personalabteilung von Twitter allen Ex-Mitarbeitenden eine Mail zur Echtheit dieser Mail gesendet habe. „Wir möchten hiermit bestätigen, dass wir eine dritte Partei, die CPT Group, beauftragt haben, uns bei der Verteilung der Twitter Trennungsvereinbarungen in den Vereinigten Staaten zu unterstützen“, soll darin gestanden haben.

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Doch auch nach dem Erhalt ihrer Abfindungsangebote zeigen sich einige Ex-Mitarbeitenden unzufrieden, berichtet CNN. Nach seiner Übernahme von Twitter im Oktober hatte Elon Musk Abfindungen in Höhe von drei Monatsgehältern angekündigt. Hunderten von ehemaligen Twitter-Mitarbeitenden sei dem Bericht zufolge „nur eine einmonatige Abfindung angeboten“ worden, zitiert CNN eine Anwältin, die Ex-Beschäftigte des Unternehmens vertritt.

Schon eine Abfindung in Höhe von drei Monatsgehältern sei deutlich unter dem Branchenschnitt, berichtet der US-Nachrichtensender. Demnach erhielten Ex-Mitarbeitende der Facebook-Mutter Meta, die im gleichen Zeitraum tausenden Beschäftigten kündigte, mindestens vier Monatsgehälter als Abfindung.

Ehemalige Twitter-Mitarbeiten dürfen „nichts Negatives sagen“

Lisa Bloom, eine weitere Anwältin, die Ex-Twitter-Mitarbeitende vertritt, schreibt auf der Kurznachrichtenplattform, dass das Abfindungsangebot häufig an ungewöhnlich strenge Bedingungen geknüpft sei. Sie sollen „Arbeitnehmer auf Lebenszeit zum Schweigen bringen“.

Demnach würden die Entlassenen rechtsverbindlich erklären, keinerlei rechtliche Schritte gegen ihren Ex-Arbeitgeber zu unternehmen. Zudem werde es ihnen untersagt, in Gerichtsprozessen gegen Twitter als Zeugen auszusagen. Als „Gnadenstoß“ bezeichnet Bloom die Vereinbarung „nichts Negatives über Twitter, sein Management oder Elon zu sagen“.

Musk hatte Twitter im Oktober 2022 übernommen, nachdem ein Übernahmeversuch im Frühjahr des gleichen Jahres gescheitert war.

Seit dem wurden tausende Mitarbeitende entlassen, gesperrte Accounts wurden wieder freigeschaltet und Nutzer:innen des Kurznachrichtendienstes beklagen eine Zunahme von Hass-Nachrichten auf der Plattform. Werbekunden wenden sich ab, das Abo-Modell Twitter Blue soll die Einnahmen steigern. (Tsp)

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