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Gemeinsam Geld auszugeben, gehört zu Freundschaften dazu. Aber das birgt Probleme. 

© imago/Westend61/Jose Carlos Ichiro

Tagesspiegel Plus

Wenn immer nur einer für alle bezahlt: Hört bei Geld die Freundschaft auf?

Einander einzuladen, gehört zu Freundschaften dazu. Es kann aber auch zu Problemen führen. Über den richtigen Umgang mit Geiz, Großzügigkeit und unterschiedlichen Kontoständen.

Alma erinnert sich an zwei Bier. Zwei kleine Flaschen, immer von der gleichen Marke, die sie sich oft mit ihrer Mitbewohnerin am Späti kaufte und die jedes Mal sie bezahlte. Es war wie eine unabgesprochene Choreografie: Während ihre Mitbewohnerin ein paar Schritte hinter ihr blieb, lief Alma zum Kühlschrank, holte das Bier heraus und trug es zur Kasse.

Manchmal kam es Alma so vor, als läge der Moment des Geldbeutel-Herausholens dabei auf unangenehme Weise vor ihnen. Vor der Mitbewohnerin, weil die sich gleich einladen lassen würde – und vor Alma, die aus dem Bezahlen kein großes Ding machen wollte. Erst wenn sie wieder draußen waren, das Bier öffneten und einander zuprosteten, war die Stimmung wieder so wie davor.

Gemeinsam Geld auszugeben, gehört zu Freundschaften dazu. Schließlich haben die meisten Verabredungen mit Konsum zu tun. Man sitzt zusammen in Cafés, Bars oder Restaurants, fährt in den Urlaub, kauft Konzertkarten oder Bahntickets. Dabei ist Geldausgeben nicht für alle das Gleiche. Weil Menschen unterschiedlich viel dafür zur Verfügung haben und weil ihre Beziehung zum Ausgeben verschieden ist. Das kann für alle Beteiligten herausfordernd sein.

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