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Bei sommerlichen Temperaturen arbeitet Axel mit heißem Teer an Gleisen der Straßenbahnlinie 50 am 26.05.2014 in Berlin-Pankow. Foto: Jörg Carstensen/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

© dpa/Jörg Carstensen

Beschäftigung im Freien: Arbeitgeber sollten laut Studie mehr zum Sonnenschutz beitragen

Wer draußen arbeitet, sollte sich vor starker Sonneneinstrahlung schützen. Insbesondere Männer müssten dafür stärker sensibilisiert werden, zeigt eine Untersuchung der Uni Erlangen-Nürnberg.

Wer überwiegend im Freien arbeitet, hat ein erhöhtes Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Das Plattenepithelkarzinom und seine Vorstufen zählen in Deutschland zu den häufigsten Berufskrankheiten. Ein Forschungsteam der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat deshalb untersucht, ob und wie sich Beschäftigte in Deutschland, die viel im Freien arbeiten, vor starker Sonneneinstrahlung schützen und wie Arbeitgeber sie dabei unterstützen.

Dafür befragten die Wissenschaftler Beschäftigte, die mindestens zwei Stunden täglich im Freien arbeiten, etwa auf Baustellen, bei der Müllabfuhr, der Post oder in Kindertagesstätten. Ein Ergebnis: Nur rund 38 Prozent aller Teilnehmenden verwendeten Sonnenschutz fürs Gesicht, Frauen häufiger als Männer. Männer trugen unterdessen eher Sonnenschutzkleidung wie Hemden und Kopfbedeckungen. In allen Arbeitsbereichen trug eine Mehrheit der Männer keine Kopfbedeckung.

Nur ein Viertel der Beschäftigten erhält Sonnenschutzmittel

„Unsere Studie hat gezeigt, dass beim Sonnenschutz für Beschäftigte, die im Freien arbeiten, noch viel Luft nach oben besteht, vor allem in Bezug auf die Verwendung von Kopfbedeckungen, Sonnenbrillen und Sonnenschutzmitteln“, sagt Katharina Diehl, Professorin für Epidemiologie und Public Health an der FAU und eine der Autorinnen der Studie. „Insbesondere Männer müssten stärker sensibilisiert werden, Sonnenschutzmittel zu verwenden. Auch über den UV-Index, der die Stärke der UV-Strahlung angibt, sollte besser aufgeklärt werden.“

Neben den einzelnen Personen sollten laut der Studie jedoch auch die Arbeitgeber besser für Schutz sorgen. Laut der Studie erhielt nur etwa die Hälfte der Beschäftigten (52 Prozent) Schutzkleidung vom Arbeitgeber, ein Viertel Sonnenschutzmittel (25 Prozent). 28 Prozent der Beschäftigten erhalten zudem nur selten oder nie einen Schattenplatz während der Arbeit. Hier könnten laut den Studienautoren Sonnenschutzzelte oder Überdachungen Abhilfe schaffen.

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