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Die US-Republikanerin Nikki Haley bei einer Veranstaltung in Spring, Texas.

© Getty Images via AFP/Brandon Bell

Update

Nach Niederlagen gegen Trump am „Super Tuesday“: Haley verkündet ihren Rückzug aus dem US-Vorwahlkampf

Die Republikanerin scheidet aus dem Rennen um die US-Präsidentschaftskandidatur aus. Der Wahlkampf steuert nun offiziell auf ein erneutes Duell Trump gegen Biden zu.

| Update:

Die Republikanerin Nikki Haley zieht sich aus dem parteiinternen Rennen um die US-Präsidentschaftskandidatur zurück und macht so den Weg frei für eine erneute Bewerbung von Donald Trump. Die 52-Jährige verkündete ihre Entscheidung am Mittwoch in ihrem Heimat-Bundesstaat South Carolina. Damit kommt es zu einer Neuauflage des Duells zwischen dem ehemaligen Präsidenten Trump und dem demokratischen Amtsinhaber Joe Biden. Zuvor berichteten das „Wall Street Journal“ und der US-Sender CNN über einen geplanten Rücktritt Haleys.

Die letzte verbliebene Partei-Rivalin von Ex-Präsident Donald Trump hatte am Vortag beim Super Tuesday eine deutliche Niederlage eingefahren.

„Nikki Haley hat womöglich nicht mehr das Geld, um weiterzukämpfen. Einige ihrer Großgeldgeber hatten auch schon vor dem Super Tuesday bekannt gegeben, dass sie ihre Unterstützung beenden würden“, sagt Rachel Tausendfreund, Senior Fellow im Geostrategie-Team beim German Marshall Fund dem Tagesspiegel. „Somit ist es wenig überraschend, dass Haley ihren Wahlkampf aussetzt.

Neuauflage des Duells zwischen Trump und Biden wahrscheinlich

Mit dem Schritt würde das Rennen um das Weiße Haus noch während der Vorwahlen faktisch zu einem Duell zwischen Trump und Amtsinhaber Joe Biden werden. Umfragen sagen voraus, dass dies durchaus knapp werden dürfte. Dabei sei auch die Rolle von Haley nicht unwichtig, sagt Rachel Tausendfreund.

„Wichtig wird sein, ob sie Trump Ihre Unterstützung verspricht, so wie es die anderen Vorgänger wie zum Beispiel Ron DeSantis gemacht haben – oder zurückhaltend bleibt“, sagt Tausendfreund. „Es wäre ein wichtiges und selten gewordenes Zeichen von Integrität, wenn sie dies nicht tun würde. Und es könnte Trumps Gewinnchancen im November beeinträchtigen.“

Thomas Jäger, Politikwissenschaftler an der Universität Köln, sieht vor allem Haleys Erfolge aus ihrem Wahlkampf. „Sie hat der Republikanischen Partei und Trump bewiesen, dass sie zwischen zwanzig und dreißig Prozent der Wähler für sich gewinnen kann“, sagte Jäger dem Tagesspiegel. „Das ist ihre wichtigste Botschaft in die Partei. Hätte sie nun weitergemacht, wäre Unverständnis angesichts der aussichtslosen Lage aufgekommen.“ Taktisch gesehen sei sie in einer guten Lage und habe für 2028 alle Möglichkeiten offen, sagt Jäger.

Sollte Trump die Wahl gewinnen, dürfte seine Politik noch einmal deutlich extremer werden. Die weitere US-Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine steht dann außenpolitisch ebenso auf dem Spiel wie die Mitgliedschaft der USA in wichtigen internationalen Bündnissen wie beispielsweise der Nato.

Wer in den USA Präsidentschaftskandidat der Republikaner oder der Demokraten werden will, muss sich zunächst in parteiinternen Vorwahlen durchsetzen.

Offiziell gekürt werden die Präsidentschaftskandidaten erst bei Parteitagen im Sommer. Die eigentliche Präsidentenwahl steht am 5. November an. (mit Reuters/dpa)

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