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Rauchwolken einer Explosion über Awdijiwka am 30. Oktober 2023.

© IMAGO/ITAR-TASS/Dmitry Yagodkin

„Sie greifen von allen Seiten an“: Bürgermeister meldet neue russische Angriffswelle auf Awdijiwka

Die zum Großteil zerstörte Stadt liegt an der Front im Osten der Ukraine. Sie ist fast komplett von russischen Truppen umzingelt.

Ob die westliche Unterstützung für die Ukraine noch lange genug anhalten wird, ist dieser Tage fraglich. An der Front gibt es nicht viel Bewegung. Die Kampfmoral der Ukrainer hängt darum umso mehr auch von der Lage in Awdijiwka ab, die Stadt gilt als Symbol für den ukrainischen Widerstand.

Nun hat die russische Armee nach Angaben der ukrainischen Behörden die dritte Angriffswelle auf die ostukrainische Stadt seit dem 10. Oktober gestartet. „Die dritte Welle hat begonnen“, erklärte Bürgermeister Vitaly Barabasch am Freitag im ukrainischen Fernsehen. „Sie greifen von allen Seiten an, setzen viel Infanterie ein“, das Zentrum der Industriestadt werde systematisch bombardiert.

Bis auf eine Zufahrtsstraße ist die Stadt in der Region Donezk seit mehr als einem Monat fast komplett von russischen Truppen umstellt. Sie wird unaufhörlich von der russischen Armee angegriffen, die bereits seit Jahren versucht, die Stadt unter ihre Kontrolle zu bringen. Nach Angaben der Ukraine will Russland vor allem eine große Kokerei einnehmen.

Die ukrainischen Truppen haben sich hinter soliden Befestigungsanlagen verschanzt. In den vergangenen vier Wochen mussten sie ein kleines Gebiet verloren geben, bislang schien die Verteidigung jedoch den russischen Truppen standzuhalten. „In der Stadt gibt es 30 bis 40 massive Angriffe pro Tag“, sagte Bürgermeister Barabasch. Seinen Angaben zufolge greift Russland Awdijiwka mit Lenkbomben und seit kurzem auch mit Streubomben an.

Auch laut dem Telegram-Konto Rybar, das der russischen Armee nahesteht, haben russische Soldaten damit begonnen, die umstrittenen Streubomben einzusetzen. Diese würden es „erlauben, die Offensiven des Feindes mit noch größerem Erfolg“ zurückzuschlagen.

Awdijiwka ist seit Beginn des Konflikts mit von Russland unterstützten Separatisten in der Ostukraine umkämpft. Im Juli 2014 war sie kurz in der Hand prorussischer, von Moskau bewaffneter Separatisten, bevor sie von der Ukraine zurückerobert wurde. Seitdem liegt die zum Großteil zerstörte Stadt an der Front im Osten der Ukraine.

In der Industriestadt leben nach Angaben der Stadtverwaltung derzeit noch rund 1350 Einwohner, vor dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 waren es mehr als 30.000. (AFP)

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