zum Hauptinhalt
Wie umgehen mit russischer Kultur und Künstlern? Diese Frage spaltet die Europäer.

© dpa/Helmut Fricke

Studie zu Ukrainekrieg und EU: Griechen und Ungarn sind anfällig für russische Narrative

Russlands Angriff auf die Ukraine schweißt die meisten Länder Europas zusammen, stellt eine Erhebung der EU fest. Die Studie warnt gleichzeitig vor einem Boykott russischer Kultur.

Der russische Angriff auf die Ukraine hat in den meisten europäischen Ländern die Zustimmung zur EU gefestigt. Länder wie Ungarn, Bulgarien, Griechenland und Rumänien werden jedoch als „anfällig“ für russische Narrative eingestuft.

Das ist das Ergebnis einer Studie, in der Umfragen, Datenerhebungen und Politikerbefragungen in den 27 Mitgliedsstaaten der EU ausgewertet wurden, die am Dienstag vorgestellt wurde.

Die Studie mit dem Titel „Europäischer Gefühlskompass. Russland, die Ukraine und der Kampf um das europäische Publikum“, vom European Council on Foreign Affairs und dem European Cultural Fund gemeinsam publiziert, sieht insbesondere in Tschechien, Dänemark, der Slowakei und Slowenien eine größere Zustimmung zur EU im Vergleich zum Vorjahreskompass.

EU muss überzeugen, nicht ausgrenzen

Einen Test für die Werte der EU wie Offenheit und Meinungsfreiheit sehen die Autoren der Studie allerdings im Umgang mit Desinformation, russischer Kultur und der russischen Bevölkerung. Sie warnen davor, aus Solidarität mit der Ukraine russische Künstler und Kultur zu boykottieren.

Dies würde den Werten der EU widersprechen und deren „soft power“ schwächen, die jedoch ihre stärkste Waffe gegen den Autoritarismus eines Putin sei. „Die Europäer müssen darauf achten, dass ihr Handeln in Einklang mit ihren Worten steht“, fordert Pawel Zerka vom ECFR.

Der Autor wünscht sich auch eine differenziertere Sicht auf die russische Bevölkerung, die nicht durchweg für den Angriffskrieg verantwortlich gemacht werden könne.

Diese Forderungen sollen auch verhindern, dass rechte Parteien, die teilweise Russland-freundlicher eingestellt sind, Zulauf bekommen. Im Herbst stehen in Slowenien Wahlen an, 2024 in Österreich und zum EU-Parlament.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false