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Ukrainische Soldaten sind auf einem Boot während einer „Spezialoperation“ der ukrainischen Streitkräfte an einem Ort in der Nähe der Siedlungen Olenivka und Mayak auf der Krim zu sehen.

© REUTERS/UKRAINIAN MAIN DIRECTORATE OF INTELLIGENCE/Uncredited

„Wir sind in der Lage, jeden Teil anzugreifen“: Ukrainischer Geheimdienst meldet Spezialeinsatz auf der Krim

Es ist das zweite Mal in zwei Tagen, dass der ukrainische Militärgeheimdienst eigenen Angaben zufolge auf der Krim zugeschlagen hat. Das Ziel des zweiten Einsatzes bleibt im Unklaren.

Spezialeinheiten des ukrainischen Militärgeheimdienstes GUR sollen in der Nacht zu Donnerstag mit Booten an der Westküste der annektierten Krim-Halbinsel gelandet sein. Bei Gefechten mit russischen Soldaten seien dem Gegner Verluste zugefügt worden, teilte der Nachrichtendienst mit.

Videoaufnahmen, die der Geheimdienst veröffentlicht hat, zeigen Soldaten auf Booten und das Anbringen einer ukrainischen Flagge an einem Gebäude: „Auf der ukrainischen Krim wehte wieder die Staatsflagge.“ Die Ukraine feiert am 24. August ihren Unabhängigkeitstag. Es ist mindestens der zweite Einsatz des Militärgeheimdienstes auf der Krim diese Woche.

Mittlerweile sei der Einsatz abgeschlossen. „Alle Ziele und Aufgaben wurden erfüllt. Am Ende der Sonderoperation verließen die ukrainischen Verteidiger den Schauplatz ohne Verluste“, hieß es weiter. Der ukrainische TV-Sender hromadske.tv zitiert einen Vertreter des Geheimdienstes: „Es gibt Verluste unter dem Personal des Feindes sowie unter (...) der Ausrüstung“.

Eine Drohnenaufnahme zeigt angeblich die Zerstörung eines russischen Langstrecken-Flugabwehrsystems in der Nähe von Olenivka auf der Krim.

© REUTERS/UKRAINIAN MAIN DIRECTORATE OF INTELLIGENCE/Uncredited

Nach Darstellung der russischen Telegram-Nachrichtenkanäle „Mash“ und „Shot“ landeten die Angreifer mit Schlauchbooten nahe einem Campingplatz. Die dortigen Urlauber seien durch Schüsse und Explosionen aufgeschreckt worden.

Russische Quellen berichtet von toten ukrainischen Soldaten

„Shot“ berichtete unter Berufung auf russische Geheimdienstkreise, dass später die Besatzungen von vier Schlauchbooten – etwa 15 bis 20 Mann – getötet worden seien. Eine offizielle Stellungnahme aus Moskau gibt es noch nicht.

Bei dem jüngsten Einsatz handele es „sich nicht um die Geschichte eines Tages, sondern um eine langfristige Aktion“, berichtet das ukrainische Nachrichtenportal „Ukrajinska Prawda“ unter Berufung auf ukrainische Geheimdienstkreise.

„Wir sind in der Lage, jeden Teil der vorübergehend besetzten Krim anzugreifen“, sagte der Chef des Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanov, in einem Interview mit Radio Free Europe/Radio Liberty. „Wir können den Feind an absolut jedem Punkt erreichen.“

Die Lande-Operation fand ukrainischen Angaben zufolge auf der Landzunge Tarchankut in der Nähe der Siedlungen Olenivka und Mayak am westlichsten Ende der Schwarzmeer-Halbinsel statt. Erst am Mittwoch zerstörte der Nachrichtendienst GUR dort eigenen Angaben zufolge ein russisches Flugabwehrsystem vom Typ S-400.

Neben Flugabwehrsystemen sollen auf der Landzunge auch russische Radarsysteme stationiert sein. Gegen welche Ziele sich der heutige Einsatz konkret gerichtet hat, ist unklar. (mit dpa)

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