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Oleg Deripaska ist Gründer des zweitgrößten Aluminiumproduzenten der Welt.

© REUTERS/Maxim Shemetov

„Wird kein Geld mehr geben“: Oligarch warnt vor leeren Staatskassen in Russland – schon im nächsten Jahr

Oleg Deripaska ist von der EU und den USA sanktioniert und Gründer eines großen russischen Aluminiumkonzerns. Er spricht von schwerwiegenden Folgen der Sanktionen.

Der russische Oligarch Oleg Deripaska geht davon aus, dass Russland aufgrund der westlichen Sanktionen infolge des Ukraine-Krieges das Geld ausgehen wird. „Schon nächstes Jahr wird es kein Geld mehr geben“, sagte der Milliardär am Donnerstag auf einem Wirtschaftsforum in Sibirien, wie die US-Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.

Deshalb sei das Land auf Investitionen von „freundlichen“ Staaten angewiesen. „Wir werden ausländische Investoren brauchen“, sagte Deripaska dem Bericht zufolge weiter. Die finanziellen Mittel gingen zur Neige, was bereits deutlich zu spüren zu sei.

Selten äußert sich ein Prominenter der russischen Wirtschaftselite so deutlich wie Deripaska, Gründer des Aluminiumkonzerns Rusal. Nach einem Rekorddefizit im vergangenen Jahr und einem Haushalt tief in den roten Zahlen versuche die Regierung, bei den Großunternehmen mehr Geld abzuziehen, berichtet Bloomberg weiter.

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Demzufolge planen die Behörden bereits, zusätzliche Einnahmen zu erzielen, etwa durch Änderungen bei der Besteuerung von Ölunternehmen oder einmalige Abgaben von anderen Rohstoffherstellern.

Schon nächstes Jahr wird es kein Geld mehr geben.

Oleg Deripaska, Oligarch

Vor allem die massiven Ausgaben für das Militär reißen ein Loch in die Staatskassen. Für Militär und Sicherheit ist 2023 ein Drittel des Haushaltsbudgets eingeplant.

Russische Regierung soll investorenfreundliches Klima schaffen

In seiner Rede warnte Deripaska vor „ernstem“ Druck durch die Sanktionen. Länder mit „ernstzunehmende Ressourcen“ kämen als mögliche Partner für Russland in Frage, sagte er bei der Konferenz weiter.

Die Regierung müsse dafür sorgen, dass Russland für solche Investoren attraktiv ist. Dafür solle sie ein sicheres Geschäftsklima mit mehr wirtschaftlichen Freiheiten und Wettbewerb schaffen.

Deripaska wurde von den USA bereits 2018 mit Sanktionen belegt. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im vergangenen Jahr kamen auch Strafmaßnahmen von der EU hinzu.

Nach der russischen Invasion in die Ukraine rief der Oligarch zu Frieden auf, in den vergangenen Monaten hat er jedoch eine regierungsnähere Position eingenommen.

„Wir dachten, wir wären ein europäisches Land“, sagte Deripaska am Donnerstag. „Jetzt, in den nächsten 25 Jahren, werden wir mehr an unsere asiatische Vergangenheit denken.“ (Tsp)

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