zum Hauptinhalt

Hollywood ist weit an diesem Morgen.Keine Tränen, keine Begeisterungsstürme im edlen klassizistischen Festsaal des ehemaligen Residenzschlosses zu Weimar, keiner der Ausgezeichneten nimmt ein Bad in der Menge.

Über zwei Dinge war man sich am Ende des 25.Deutschen Kunsthistorikertages in Jena einig: Die Bedeutung der wissenschaftlichen Disziplin Kunstgeschichte - damit auch die ihrer in der thüringischen Industriestadt versammelten Vertreter - wird in Zukunft eher zu- als abnehmen.

Die Konzeption des Hamburger Bahnhofs sieht vor, allen Institutionen der Staatlichen Museen mit Sammlungen zeitgenössischer Kunst ein gemeinsames Forum zu bieten.Das Kupferstichkabinett ist nach seiner Werkschau der Holzschnitte von Franz Gertsch im vergangenen Jahr nun erneut im Museum für Gegenwart zu Gast.

Ein sanfter, an seinen Rändern ausgefranster Flötenklang, leichtes Bogenspringen auf Streichersaiten, zwei sachte Paukenschläge - das war das Schlußwort der diesjährigen Musik-Biennale.Mit Luigi Nonos Orchesterwerk "A Carlo Scarpa architetto", einer Huldigung an den "Virtuose des Lichts" genannten venezianischen Baukünstler, kam ein wesentlicher Strang in deren Porträt der achtziger Jahre noch einmal eindrucksvoll zur Geltung: die sich der lärmenden Überrumpelung und dem glatten Konsum verweigernde, statt dessen zum Lauschen auffordernde "Musik der Stille", die diesmal vielleicht auch in den Uraufführungen am überzeugendsten wirkte.

Von Isabel Herzfeld

Die nervösen Verlegenheitshuster, die im Schauspielhaus immer wieder in die Pausen seines Stabat Mater hineinkrächzen, hätten Gioacchino Rossini wohl nur bestätigt.Das sei keine Kirchenmusik für ein deutsches Publikum, meinte der Komponist, der sich von den Deutschen ohnehin nicht ernst genug genommen fühlte.