Die "Gemeinsame Kommission für den Hauptstadt- Kulturfonds" hat über die Verteilung der 20 Millionen Mark aus dem Fördertopf für die Hauptstadtkultur entschieden. Wie der Kurator des Fonds des Bundes, Dieter Sauberzweig, am Freitag mitteilte, standen für das Jahr 2000 zehn Millionen Mark zur freien Verfügung bereit.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 26.05.2000
Jürgen Schitthelm, Direktor der Berliner Schaubühne am Lehniner Platz, warnt vor weiteren Belastungen der deutschen Theater infolge des Schlichterspruchs für den öffentlichen Dienst. Im InfoRadio Berlin-Brandenburg sagte er, "in diesem Jahr belastet das die deutschen Theater um 60 Millionen und im nächsten Jahr um weitere 72 Millionen".
Mit Sebastian Hartmanns "Traumspiel"-Inszenierung ist zumindest eine der großen Menschheitsfragen endgültig beantwortet. Stellten sich die Philosophen seit der Antike das Nichts als ein schwarzes Loch oder buddhistisch als Erlösung vor, zeigt Hartmann, dass das Nichts nichts anderes als eine Autowaschanlage ist.
Man kennt die kunstvoll geschnitzten Holzmasken des westafrikanischen Graslands. Die tiefschwarzen Tierwesen und zeichenhaft reduzierten Gestalten sind in ethnologischen Sammlungen zu bewundern, und ihre Repliken werden in Afrika-Shops als Wandschmuck feilgeboten.
Die Frau auf der Fensterbank neben dem Eingang fällt nicht sonderlich auf. Man geht vorbei - und hat die Kunst schon übersehen.
Erzähl mal, Richard! Das lässt sich Richard Christ, der Berliner Schriftsteller und langjährige Mitarbeiter der "Weltbühne" nicht zwei Mal sagen.
Der Krimiautor Horst Bosetzky alias -ky ist neuer Berliner Vorsitzender des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS). Der 62-Jährige wurde mit 44 von 45 abgegebenen Stimmen gewählt, teilte der VS in der IG Medien mit.
Als die polnische Künstlerin Zuzanna Janin bei der Ost-West-Ausstellung "Riss im Raum" 1994 im Martin Gropius Bau ausstellte, konstatierte deren Ko-Kurator Matthias Flügge, dass die künstlerische Entwicklung in den Oststaaten längs der DDR-Grenze "von einem facettenreichen Widerspruch zwischen offizieller Doktrin und verantwortlichem individuellem Handeln geprägt" war. Der Riss ging mit allen Verbiegungen durch den Diskurs.
Der 60. Geburtstag ist ideal für einen Rückblick und einen Ausblick - und genau das bietet in der Geburtstagsausstellung von Christa Dichgans das 1993 entstandene Gemälde "Im Atelier", auch wenn es bereits vor sieben Jahren entstanden ist.
Schon der Auftritt ist beeindruckend: Zwei riesige neogotische Backsteinbögen bilden das Eingangstor zum Bewag-Umspannwerk Humboldt an der Kopenhagener Straße. Im Innenhof des in den 20ern von Hans Heinrich Müller gebauten Komplexes dann der Kopf der Anlage: Der ovale Turm ist über zwei Brücken mit den Seitenflügeln verbunden, der langgestreckten Transformatorenhalle rechts und den Schalterhallen links.
Mit Tanzen, Saufen und Sex ankämpfen gegen Arbeitslosigkeit, Drogen, Aids und Hooliganismus. Das jüngste britische Kino bleibt sozialkritischDaniela Sannwald Nachdem Julia ihren Kneipenjob hingeschmissen hat, fangen die Probleme erst an.
Vor 50 Jahren zeigten große Dirigenten ihre Bach-Verehrung, indem sie seine intimen Kammerkompositionen auf romantische Symphonieorchestergröße aufgebliesen. Auch Igor Markevitch richtete Bachs "Musikalisches Opfer" für großen Streicherapparat, Oboe, Englisch Horn, Querflöte und Cembalo ein, wohl weil er es so für leichter konsumierbar hielt.
Sie hausen zwischen porösen Autoreifen, vergilbten Sesseln, in umgebauten Reisebussen und Lastwagen. Meist kauern sie auf dem Fußboden oder liegen ausgestreckt dort, wo sie vor lauter Erschöpfung zusammengesunken sind.
Wieviel oder wie wenig jemand von Musik versteht, zeigt sich für gewöhnlich an seiner Plattensammlung. Welche Platten hat er, welche nicht und aus welchem Grund hat er sie nicht?
Markow Stirbt. Er bewegt sich mühsam, sein Atem geht schwer, sein Aufzug ist ungepflegt.
Bewegung ohne Schmerz - davon träumen nicht nur übereifrige Freizeit-Sportler, sondern auch alle Tänzer, die dem Tempo-Wahn von Two-Step und Drum & Bass nicht mehr gewachsen sind oder auch standhalten wollen. Hinter dem irritierenden Namen Baby Mammoth steht das britische Duo Marc Blissenden und Andrew Burdall.
Alles am Ende: Gott, die Geschichte, das Individuum und nun die Kunst. Robert Gernhardt witzelt noch ein bisschen herum, wirklich lachen kann er darüber nicht.
Wer hat nicht schon einmal Schäfchen gezählt, um einschlafen zu können? Kaum einer ist sich wohl der Verantwortung bewusst, die man dabei übernimmt.
Wilhelm Busch war immer für das Kurze und Schmerzhafte. Und wenn es auf Kosten Anderer ging, so hatten sie es nicht anders verdient.