Am Ende konnte sich Christoph Stölzl einen Seufzer dann noch nicht verkneifen: "Ich komme mir vor, als müsste ich hier den Finanzsenator vertreten." Auch wenn die Beobachtung nicht einer gewissen Schlüssigkeit entbehrte - Berlins Kultursenator hätte klar sein müssen, dass der Termin beim 12.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 04.07.2000
Minister regieren das Land, Gelder die Welt. Raten Sie mal: Wie lang ist der Löffel, den der "Kulturhaushalt des Auswärtigen Amtes" in die Schüssel des Bundeshaushaltes eintaucht?
Im Grunde waren die sibirischen Khuza eine Art prähistorische West-Berliner. Auch sie litten unter dem traumatischen "Verlust der Mitte" ihrer kleinen, vermeintlich ringförmigen Welt, und sie zeigten die gleichen Symptome: Melancholie, Flucht in den Suff, ewiges Mäkeln und Jammern.
"Jüdische Schweiz" wurde das großbürgerliche Bayerische Viertel in Schöneberg vor der Verfolgung der Nazis genannt. Schätzungsweise 6000 Bewohner des Quartiers wurden ermordet.
Wie viele Zeilen oder Zeichen kann ein Berufsschreiber täglich hervorbringen? Und wie lange dauert es, bis ein Krug, der sich tagtäglich zum Brunnen der Wörter schleppt, an Materialermüdung kaputtgeht?
Es gab keine Entscheidung. Nur einen vertraulichen Zwischenbericht des Kultursenators Christoph Stölzl im Berliner Senat.
Hans Zehetmair (CSU) ist seit 1990 Staatsminister für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst des Freistaats Bayern, seit 1993 auch Stellvertreter des bayerischen Ministerpräsidenten. Zehetmair, Jahrgang 1936, studierte klassische Philologie, Germanistik und Sozialkunde.
Immer die blöde Realität! Dabei wäre ja alles ganz einfach: Die einen Sachen gibt es, die anderen gibt es nicht, und das lässt sich auch nachprüfen.
Klaus Heid sei es gewesen, der die sagenumwobene Kultur der Khuza bei einer Expedition nach Sibirien im Jahr 1995 entdeckt und der staunenden Fachwelt vorgestellt habe. Das erfahren derzeit die Besucher des Hügels "Glauben" in der "Sieben Hügel"-Ausstellung im Berliner Martin-Gropius-Bau.
Mitte, ganz am Rand: Nostalgisch verklärende Tapeten schimmern, dezent beleuchtet, in goldigem Ocker. Bevor Peter Wawerzinek und Nora Buschmann die teppichbedeckte Bühne im Kaffee Burger betreten, hat das Effektivkollektiv Silberstein / Wawerzinek eine "Einfache Knoblauchsuppe" kredenzt.
Wenn ein Haus gebaut werden soll, gibt es einen Bauherren, der ein solches Haus benötigt und der es sich leisten kann, es bauen zu lassen. Beim Berliner Schlossplatz gab es bisher weder den Bauherren noch die Notwendigkeit und schon gar nicht die Mittel, dort wieder ein Haus zu errichten.
Spätestens seit heute ist es in Berlin nicht mehr komisch, ein Kampfhund zu sein. Den zwölf beißlustigsten Köter-Rassen des Stadtstaates, deren Gefährlichkeit täglich in der Presse (Rubrik: "Jüngste Kampfhund-Attacken") nachzulesen ist, hat der Senat gestern Maulkörbe verordnet.
Gilles Jacob, bislang Generaldelegierter der Internationalen Filmfestspiele in Cannes, hat jetzt offiziell die Präsidentschaft des Festivals übernommen. Der bisherige Präsident Pierre Viot (74), der das Festival 16 Jahre leitete, übergab das Amt am Montag an den 69-jährigen Jacob.
Das Atelier des Malers: eine Höhle. Großgewachsene Besucher müssen sich ducken, wenn sie in den Keller von Hartwig Ebersbach hinabsteigen.