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Kommissarin Maria Voss (Nina Kunzendorf) muss den schrecklichen Tod eines 15-jährigen Mädchens aufklären.

© ZDF/Conny Klein

ZDF-Krimi mit Nina Kunzendorf: Der Teufel und der Feuervogel

Im ZDF-Krimi „Das Mädchen von früher“ verliert sich Nina Kunzendorf beinahe in Schmerz, Leid und Tragödien. Wie sie ihre Rolle meistert, ist atemberaubend.

Für die beiden Kinder Tillmann und Edda, die zugesehen haben, wie auf dem Brandenburger Acker ein Mädchen bei lebendigem Leibe verbrannte, muss das ein Schock gewesen sein. Zumal es sich bei Bente ebenfalls um ein Pflegekind handelte, das wie sie auf dem Hof der Familie Strand lebte. Später erzählt Edda den Kommissaren Maria Voss (Nina Kunzendorf) und Teo Kromann (Godehard Giese), sie habe gesehen, wie der Teufel einen Feuervogel auf das Mädchen losgelassen habe. „Den Teufel gibt es nicht“, sagt der Kommissar. „Die einen sagen so, die anderen so“, erwidert Maria Voss.

Die Kommissarin muss es wissen. Sie selbst durch die Hölle einer Mutter gegangen, die als junge Frau in den letzten Tagen der DDR gezwungen war, ihr Baby zurückzulassen. Seither hat sie Ihr ganzes Leben erfolglos damit verbracht, ihre Tochter wiederzufinden.

Da haben sich die anderen drum gekümmert. Gib auf. Mach Deinen Frieden!

Gunda Strand (Marie Anne Fliegel), die auf ihrem Hof schon zu DDR-Zeiten Pflegekinder aufgenommen hatte, verschließt sich vor Kommissarin Maria Voss, die schon ebenso lange nach ihrer verschwundenen Tochter sucht. 

Am Schauplatz des tragischen Todesfalls trifft Voss auf Lars Klapproth (André Hennicke), den Vater ihres Kindes, der selbst Polizist ist. Allerdings ist er weder bereit, den Kollegen aus Potsdam bei der Aufklärung des Todesfalles zu helfen, noch hat er Maria Voss, dem Mädchen von früher, irgendetwas verziehen. Wobei es die Frage ist, wer wem zu verzeihen hätte.

Der ZDF-Film der Woche „Das Mädchen von früher“, der am Montagabend um 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt wird, quillt über vor Leid und Bitterkeit, vor der Kälte von Menschen und politischen Systemen, vor der Suche nach Anerkennung, Sicherheit und Liebe und vor Enttäuschungen und Schmerz.

Ein Großteil davon lastet auf den Schultern von Maria Voss. Es ist geradezu atemraubend, wie Nina Kunzendorf diese Rolle meistert. Ebenso erstaunlich ist die Vielschichtigkeit des Drehbuchs von Martina Mouchot, das Regisseurin Lena Knauss auf zutiefst bewegende Weise umgesetzt hat ohne den Bogen der Empathie zu überspannen.

Wobei die Brandenburger Region westlich von Potsdam in der Realität weit weniger trist ist als es die heruntergekommenen Häuser oder diese im Verfall begriffene Tankstelle mitten im Nichts suggerieren. Wobei die damit erzeugte Stimmung bestens passt zu den Seelenqualen und Gewissensnöten, die nicht allein die Kommissarin und auf andere Weise auch ihren Kollegen plagen.

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