Interview mit Ex-General Petraeus: „Der Krieg in der Ukraine wird mit einer Verhandlungslösung zu Ende gehen“

Herr Petraeus, US-Präsident Joe Biden hat vor fast zwei Jahren das Weiße Haus übernommen und versprochen, Amerika sei zurück. Hat er sein Versprechen gehalten?
Im Großen und Ganzen ja, denke ich. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich mich in die amerikanische Innenpolitik nicht einmische. Ich bin also weder ein Unterstützer noch ein Gegner der aktuellen Regierung. Ich habe mich nicht mehr in das Wählerverzeichnis eingetragen, seit ich zum Zwei-Sterne-General befördert wurde. Daher wähle ich nicht und unterstütze schon gar nicht eine Partei oder einen bestimmten Kandidaten.

Die USA sind in die Weltgesundheitsorganisation zurückgekehrt, zum Pariser Klimaabkommen und in andere internationale Organisationen – und sie nehmen in jeder einzelnen eine führende Rolle ein. Sie haben auch versucht, Beziehungen mit Alliierten und Partnern überall auf der Welt zu stärken und, wo nötig, wiederzubeleben.

Gleichzeitig haben sie sich mit Wettbewerbern und Gegnern beschäftigt, wenn das produktiv und möglich war. Die Ergebnisse waren keineswegs alle erfolgreich. Aber der Präsident und sein Team waren sicherlich bemüht zu beweisen, dass die Vereinigten Staaten voll engagiert sind und vorhaben, mit gleichgesinnten Ländern zusammenzuarbeiten, um die gemeinsamen Werte und Ideale zu fördern und die größten globalen Herausforderungen anzugehen.