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Daniel Günther (l) und Friedrich Merz bei einem Pressestatement.

© dpa/Georg Wendt

Kritik am Kurs von CDU-Chef Merz: Daniel Günther stellt sich hinter Hendrik Wüst

Erst kürzlich hat die Rivalität zwischen Merz und Wüst für Schlagzeilen gesorgt. Jetzt kritisiert Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther indirekt den CDU-Chef.

Nun stellt der Nächste aus der CDU den Kurs von Friedrich Merz infrage. Nach der Kritik von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst kommt jetzt eine Breitseite aus Schleswig-Holstein. „Wir werden derzeit nicht als ausreichend bessere Alternative zur Ampel wahrgenommen“, sagte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther der Funke Mediengruppe. Es reiche nicht, „überwiegend nur die Politik der Bundesregierung zu kritisieren“. 

Günther mahnte auch einen fairen Umgang mit den Grünen an. „Es hilft uns nicht, wenn wir Fehler beim Heizungsgesetz dazu nutzen, die Grünen oder ein ganzes Ministerium zu diskreditieren“, sagte Günther. Merz hatte erst vor wenigen Tagen die Grünen zum Hauptgegner in der Bundesregierung erklärt – obwohl man in mehreren Ländern, unter anderem in Schleswig-Holstein, zusammen regiert.

Günther gilt ohnehin als Merz-Kritiker. Nun stellt er sich demonstrativ hinter NRW-Ministerpräsident Wüst. Der sei „einer der wichtigsten Köpfe, die wir in der Union haben“, erklärte Günther.

Wüst werden Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur nachgesagt. Erst kürzlich hatte die Rivalität zwischen Wüst und Merz für Schlagzeilen gesorgt. Wüst plädierte in einem FAZ-Gastbeitrag für einen Kurs der Mitte in der CDU und warnte seine Partei vor Populismus. Das wurde intern als Angriff auf Merz aufgefasst, zumal der Beitrag nicht abgesprochen gewesen sein soll.

Merz wiederum revanchierte sich in einer Spitze gegen Wüst in einem Fernsehinterview. Danach demonstrierten die beiden Einigkeit. Doch die Äußerungen von Günther zeigen: Der Machtkampf in der Union geht womöglich gerade erst richtig los.

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