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Polizisten beobachten eine Blockade durch Umweltaktivisten vor dem Braunkohletagebau in Lützerath.

© Foto: Fabian /dpa

Räumung am 10. Januar: Klimaschützer wollen in Lützerath „um jeden Meter kämpfen“

Seit der Räumungsverfügung des Kreises Heinsberg gilt Lützerath als Sperrgebiet. Aktivisten wollen das Dorf jedoch verteidigen.

Klimaaktivisten und Umweltorganisationen halten ihren Widerstand gegen die geplante Räumung und Abbaggerung des Dorfes Lützerath bei Erkelenz für den Braunkohleabbau aufrecht. „Wir werden um jeden Meter kämpfen“, sagte Ronni Zeppelig von der Initiative „Lützi lebt“ am Freitag in einer digitalen Pressekonferenz.

„Wir brauchen die Kohle nicht, wir wollen die Kohle nicht.“ Zeppelin berichtete, dass derzeit 300 Aktivisten in Lützerath leben. Täglich kämen mehr Menschen hinzu.

Vor der erwarteten Räumung des Braunkohledorfes Lützerath, sitzen Aktivisten auf Barrikaden.

© Foto: Thomas Banneyer/dpa

Für Campact betonte Christoph Bautz, eine für den 14. Januar angekündigte Großdemonstration solle auf jeden Fall stattfinden, „auch wenn die Polizei am 10. Januar mit der Räumung beginnt“. Er rechnet mit etlichen Tausend Teilnehmenden.

Wer diese Kohle abbaggert und verstromt, reißt die 1,5-Grad-Grenze und bricht das Pariser Klimaabkommen.

Christoph Bautz (Campact)

Lützerath sei für die Klimabewegung der neue Hotspot, sagte Bautz. „Wer diese Kohle abbaggert und verstromt, reißt die 1,5-Grad-Grenze und bricht das Pariser Klimaabkommen.“

Fridays For Future mahnt vor Folgen der Braunkohleverstromung

Linda Kastrup von Fridays for Future Deutschland verwies auf die Folgen der Braunkohleverstromung: „16 Grad an Silvester, Überschwemmungen in Nigeria, Schneestürme in den USA: Jede weitere Tonne Braunkohle verursacht weltweit Krisen und vernichtet im globalen Süden schon jetzt Existenzen.“

Laut Greenpeace will RWE nach der Vereinbarung mit Bundes- und Landesregierung im Tagebau Garzweiler bis 2030 noch weitere 280 Millionen Tonnen Braunkohle fördern.

Die Kohle unter Lützerath stünde frühestens in drei Jahren zu Verfügung. Die nutzt im Moment niemandem.

Karsten Smid, Energieexperte

Das Argument der Landesregierung, man brauche die Braunkohle angesichts der gegenwärtigen Gasmangellage, hält Energieexperte Karsten Smid für vorgeschoben: „Die Kohle unter Lützerath stünde frühestens in drei Jahren zu Verfügung. Die nutzt im Moment niemandem.“

Der Landrat des Kreises Heinsberg hatte am 22. Dezember eine sogenannte Räumungsverfügung erlassen. Lützerath wurde damit zum Sperrgebiet. Gemäß der Verfügung ist ab dem 10. Januar 2023 mit einer Räumung durch die Polizei zu rechnen. Am Sonntag soll es einen „Dorfspaziergang“ durch Lützerath geben. (epd)

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