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Zerstörte Fahrzeuge stehen auf einer Straße in der Region Charkiw.

© Foto: dpa/ David Ryder

Russland gibt sich weiter stark : Wie Moskau die Verluste im Osten der Ukraine schönredet

Seit einigen Tagen verzeichnen die russischen Truppen große Verluste und ziehen sich aus dem Nordosten der Ukraine zurück. Der Kreml spricht hingegen von einer „Umgruppierung“ der Truppen.

| Update:

Ähnlich wie den Rückzug im Frühjahr aus der Region um Kiew und dem Norden der Ukraine versucht der Kreml die Niederlagen zu leugnen.

Am Samstagnachmittag gab ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau bekannt, dass die russischen Truppen in Charkiw „umgruppiert“ würden, um die Kräfte für die „militärische Spezialoperation“ in der Region Donezk zu stärken.

Russische Statthalter ordneten die Evakuierung der Region Charkiw an. Als sich die russische Armee Ende März aus den Vororten von Kiew zurückziehen musste, war das als „grundsätzliche Verminderung der militärischen Aktivität“ bezeichnet worden.

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Den erzwungenen Rückzug von der Schlangeninsel im Schwarzen Meer deklarierte der russische Generalstab im Juni als einen „Schritt des guten Willens“.

Auch aus den eigenen Reihen kommt plötzlich Kritik am Kreml

Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow, dessen Nationalgarde in der Ukraine mutmaßlich zahlreiche Kriegsverbrechen begangen hat, kritisierte das russische Verteidigungsministerium. Es seien Fehler begangen worden.

Wenn nicht „heute oder morgen die Strategie der Spezialoperation verändert wird, dann sehe ich mich gezwungen auf die Führung des Verteidigungsministeriums und die Führung des Landes zuzugehen, um ihnen die Situation zu erklären“, schrieb Kadyrow auf der Online-Plattform Telegram.

Eine andere Kritik kam in der letzten Woche von Lokalpolitikern aus St. Petersburg und Moskau. Sieben Petersburger Abgeordnete wandten sich an die Duma, das russische Parlament, mit der Forderung, die Amtenthebung von Präsident Wladimir Putin wegen Hochverrats einzuleiten.

Der Ukraine-Krieg schade der Sicherheit Russlands und ihrer Bürger, hieß es zu Begründung. Die Abgeordneten wurden von der Polizei festgenommen, später aber wieder freigelassen.

In Russland gingen am Sonntag dreitägige Gouverneurs- und Regionalwahlen zu Ende. Putin ging bei öffentlichen Auftritten mit keinem Wort auf den Krieg in der Ukraine ein.

Die oppositionelle Online-Plattform listete seine Aktivitäten vom Sonnabend auf, während die russische Armee die größten Verluste seit Kriegsbeginn hinnehmen musste: Putin gratulierte Charles III. zur Thronbesteigung, der Stadt Moskau zu ihrem 875. Jahrestag, er besuchte eine Sportveranstaltung und weihte das größte Riesenrad Europas ein.

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