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Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne).

© ZB/Soeren Stache

Ärztemangel in Brandenburg: Gesundheitsministerin Nonnemacher sieht keine schnelle Lösung

Das Land müsse insgesamt attraktiver gemacht werden, so die Grünen-Politikerin. Zudem sprach sie sich für mehr Medizinische Versorgungszentren aus.

Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher sieht keine schnelle Lösung für den Ärztemangel im Land. „Das ist ein mühsames Geschäft, und da muss man an ganz vielen Stellschrauben drehen“, sagte die Grünen-Politikerin am Dienstagmorgen im RBB-Inforadio. „Ich bekomme oft die Ansage „Schicken Sie uns doch mal einen Augenarzt nach dort und dort, Sie sind doch Gesundheitsministerin“. So einfach ist das leider nicht.“ Die Landesregierung habe darauf, wo Ärzte arbeiten möchten, nur geringen Einfluss.

„Es geht darum, dass wir das Land insgesamt attraktiver machen, dass wir Studienplatzangebote machen, auch Stipendien sind ein Weg“, sagte Nonnemacher. Mehr Medizinische Versorgungszentren (MVZ) seien ebenfalls sinnvoll. „Das wollen wir bundesrechtlich erleichtern“, sagte die Gesundheitsministerin. „Aber wir haben eine schwierige Situation einfach durch die demografische Entwicklung sowohl im ärztlichen als auch im pflegerischen Bereich.“

Es geht darum, dass wir das Land insgesamt attraktiver machen, dass wir Studienplatzangebote machen, auch Stipendien sind ein Weg.

Ursula Nonnemacher, Brandenburgs Gesundheitsministerin

Die Kritik, Brandenburg spare an der falschen Stelle, wenn es die Landärztestipendien zurückfahre, teilt Nonnemacher nicht. Davon gibt es ab diesem Jahr landesweit nur noch 18. „Wir bezahlen für einen Studierenden maximal 75 Monate 1000 Euro im Monat. Das sind 75.000 Euro für einen Studierenden, damit der nach der Facharztausbildung fünf Jahre in Brandenburg bleibt“, sagte Nonnemacher. „Das ist eine ganze Menge Geld. Und wir können das einfach im Haushalt nicht mehr darstellen.“

Außerdem habe sich die Situation in Brandenburg auch verändert. „Die Medizinische Hochschule Brandenburg entlässt seit 2021 die ersten Medizinerjahrgänge, also wir bilden auch Ärzte aus an einer privaten Hochschule“, sagte die Gesundheitsministerin. Die Absolventen blieben zu zwei Dritteln im Land. „Und wir setzen viel Energie darein, in Cottbus eine staatliche Universität an den Start zu bringen.“ Dort soll ebenfalls ein Medizinstudium möglich sein. (dpa)

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