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Klimaschutzaktivisten stehen am Rand des Tagebaus.

© Henning Kaiser/dpa

Potsdamer Klimaforscher sieht Räumung von Lützerath kritisch: „Noch ist es nicht zu spät, einen schlimmen Fehler zu vermeiden“

Es sei keine Lösung, die Aktivisten zu kriminalisieren, twitterte Klimaforscher Stefan Rahmstorf. Die Politik müsse überlegen, auf welcher Seite sie stehe.

Der Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmstorf hält die geplante Räumung des von Klimaschützern besetzten Dorfes Lützerath am Rande des rheinischen Braunkohletagebaus für einen Fehler.

„Die Politik sollte sorgfältig darüber nachdenken, wie ein massiver Polizeieinsatz für Kohle und gegen Klimaschützer im Rückblick in 4 oder 5 Jahren beurteilt werden wird, wenn die Klimaschäden noch massiver und offensichtlicher geworden sind“, schrieb der Leiter für Erdsystemanalyse am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) am Sonntag bei Twitter. „Noch ist es nicht zu spät, einen schlimmen Fehler zu vermeiden und die Räumung abzublasen!“

Klimaforscher Stefan Rahmstorf.
Klimaforscher Stefan Rahmstorf.

© DPA

Der Energiekonzern RWE will das Dorf abreißen, um die Kohle darunter abzubaggern. Klimaaktivisten haben die verlassene Siedlung besetzt und wollen sich der Räumung widersetzen. „Diese Menschen zu kriminalisieren und Hundertschaften Polizei zu schicken ist keine Lösung“, schrieb Rahmstorf. Klimaziele seien seit 1991 immer wieder versprochen und gebrochen worden.

„Die Politik sollte sorgsam überlegen, auf welcher Seite sie hier steht. Auf Seite von Wissenschaft & IPCC, von Klimaschutz & Pariser Abkommen, vom Bundesverfassungsgericht, vom UN-Generalsekretär & den zahllosen Menschen, die auf eine sichere Zukunft hoffen? Oder auf der Seite von Kohlebaggern, Klimaschmutzlobby & Europas größtem CO2-Verursacher RWE?“, mahnte Rahmstorf auf Twitter. (dpa)

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