Immer wieder winkte Ralf Bißdorf ins Publikum. Jubelnd stand er auf dem Siegertreppchen und küsste seine Medaile - die silberne.
Alle Artikel in „Sport“ vom 20.09.2000
Es passiert nicht oft, dass Fußballtrainer in Pressekonferenzen Beifall bekommen. Erst recht, wenn ihr Team verloren hat.
Ein paar Minuten Volldampf genügten, dann war der um ein Haar entgleiste Bayern-Express in der Champions League wieder auf Kurs und die anspruchsvolle Firmenleitung wieder versöhnt. "Ich bin zufrieden, das Ergebnis passt.
Wie stellt man zwei zufrieden, die aufbegehren, wenn sie aus- oder eingewechselt werden? Richtig: Man lässt sie von Anfang an spielen, auf dass sie sich bewähren können.
Jupp Heynckes ist als Trainer des portugiesischen Rekordmeisters Benfica Lissabon überraschend zurückgetreten. Damit zog der 55 Jahre alte Coach am Mittwoch die Konsequenzen aus der Welle der Kritik, die ihm in letzter Zeit bei den Fans des Traditionsclubs entgegengeschlagen war.
Mal überlegen, wie Javier Sotomayor die "Anti-Doping-Politik der Welt-Leichtathletik voranbrachte": Weil er nicht, wie mal ein Franzose, durch ein Toilettenfenster flüchtete, als ein Doping-Kontrolleur anrückte? Weil der kubanische Hochsprung-Weltrekordler einen Tester nicht mit einem gezielten rechten Haken außer Gefecht setzte?
So heftig hat Franziska von Almsick es noch nie gekriegt. Die Boulevardzeitungen "Bild" und "B.
Das Wetter. Zweiter Teil.
Thomas Haas hatte seine olympische Premiere schon mit Bravour bestanden, da erlebte der US-Open-Sieger seinen Alptraum im Zeichen der Ringe: Für ihn war das Tennisturnier schon nach der ersten Runde beendet, mit einem 6:1, 1:6 4:6 gegen den Franzosen Fabrice Santoro. "Ich ärgere mich furchtbar, weil ich jetzt nicht mehr die Goldmedaille holen kann", grollte der Russe, der erst am Dienstagmorgen um fünf Uhr mit einer Sondermaschine aus der usbekischen Hauptstadt Taschkent in Sydney angekommen war.
Leistungssprung der HandballerMit der bisher besten Leistung beim olympischen Handball-Turnier steuert die deutsche Handball-Nationalmannschaft nach dem 28:22 (13:11) gegen Jugoslawien direkt auf das Viertelfinale zu. Aus den letzten beiden Vorrundenspielen gegen Russland und Ägypten fehlt dem Team von Bundestrainer Heiner Brand nach bisher 5:1 Punkten nur noch ein Zähler, um das Viertelfinale zu erreichen.
Etwas verhoben hatte sich die nigerianische Gewichtheberin Ruth Ogbeifo bei ihrem zweiten Versuch in der Klasse bis 75 Kilogramm und kippte rückwärts über. Trotz des Missgeschicks reichte es für sie am Ende noch zu einer Silbermedaille im Zweikampf vor der Taiwanesin Yi-Hang Kuo.
Der bulgarische Gewichtheber Iwan Iwanow und der weißrussische Hammerwerfer Wadim Dewjatowski sind in der Geschichte Olympischer Spiele die Dopingfälle 49 und 50. Iwanow ist der fünfte bulgarische Gewichtheber, dem nach einer nachgewiesenen unerlaubten Leistungsbeeinflussung eine Medaille aberkannt worden ist.
Dieter Baumanns Hoffnung trägt drei Bustaben: CAS. Das ist die Abkürzung des Internationalen Sportgerichtshofs, der heute über eine vierte Olympia-Teilnahme des 35-jährigen Tübingers verhandeln und entscheiden wird.
Der Fall Baumann hat tragische Züge - für den Athleten, dessen Schuld oder Unschuld wohl für immer im Unklaren bleiben wird, für den DLV, der in diesem Verfahren die Fronten wechseln musste und jetzt zum zweiten Mal eine Niederlage erlitten hat, für die internationalen Bemühungen um die Doping-Bekämpfung. Das Verfahren trägt absurde Züge: Suspendierung durch den deutschen Verband, Freispruch durch das unabhängige deutsche Verbandsgericht, Anklage durch den internationalen Verband vor dem internationalen Schiedsgericht, Verurteilung und Sperre durch das internationale Schiedsgericht, dann Gnadengesuch wieder direkt vor dem internationalen Verband, das abgelehnt wird.
Wenn das Team Telekom da nicht einen großen Fehler begangen hat. Die Gespräche von Teamchef Walter Godefroot über einen Profivertrag endeten mit einer "klaren und fairen Aussage", berichtete Robert Bartko über die Verhandlungen vor Olympia.
Jens Fiedler war nicht traurig. Im Gegenteil: "Die Bronze ist genauso geil, als wenn ich Gold geholt hätte", jubelte der Sprint-Olympiasieger von Barcelona und Atlanta.
Im kleinen Kreis wurde Armin Baumert dieser Tage schon mal deftig. "Eure Mädels", bedeutete der Leistungssportdirektor im Deutschen Sport-Bund einer Abordnung der deutschen Schwimmer, "eure Mädels sind einfach zu fett.
Thomas Schmidt stieß die Fäuste in den Himmel, sein Coach Klaus Pohlen flog in hohem Bogen ins Wasser und schwenkte danach klitschnass die deutsche Fahne: Mit zwei unglaublichen Läufen hat der 24-jährige Außenseiter aus Bad Kreuznach die seit 1972 währende Gold-Serie der deutschen Slalom-Kanuten bei Olympischen Spielen verlängert. "Es war ein Wahnsinnsrennen.