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Rund 25.000 Arbeitskräfte will die Bahn in diesem Jahr einstellen.

© imago/HRSchulz

69.000 Stellen in 2023: Bahn sucht aktuell 25.000 neue Mitarbeiter

Kein deutsches Unternehmen schaltet mehr Stellenanzeigen als die Deutsche Bahn. Eine aktuelle Analyse zeigt: Besonders viele offene Stellen gibt es im Einzelhandel.

Die bundeseigene Deutsche Bahn ist der Konzern, der 2023 die meisten Stellen inseriert hat. Mit 454.000 Anzeigen für 68.700 Positionen liegt die Bahn vor Rewe und der Service Planet GmbH, eine Agentur für Direktmarketing. Bis Ende 2023 stellte die Bahn fast 30.000 neue Arbeitskräfte ein. 2024 sucht der bundeseigene Konzern Personal in einer ähnlichen Größenordnung. Hierzulande ist der DB-Konzern mit 221.000 Mitarbeitenden einer der größten Arbeitgeber. In den vergangenen Jahren habe die Bahn „weit mehr als 130.000“ Personen eingestellt, „unterm Strich entstanden 20.000 neue Arbeitsplätze“, teilte eine DB-Sprecherin mit.

Unter den zehn Unternehmen mit den meisten Inseraten 2023 sind neben Rewe fünf weitere Einzelhandelskonzerne: Lidl, Aldi Süd, Edeka, dm und Deichmann. Ferner unter den Top Ten: die Post und Bosch; die Robert Bosch GmbH ist der einzige Industriekonzern in dem Ranking, das die Berliner Personalmarktforschung Index Research erstellt hat. Quellenbasis ist nach eigenen Angaben Europas größte Stellenanzeigen-Datenbank.

Bezieht man Personaldienstleister in die Analyse ein, dann ergibt sich ein anderes Bild: Unter den zehn Konzernen mit den meisten Stelleninseraten befinden sich acht Vermittler von Arbeitskräften beziehungsweise Stellenportale, an der Spitze und mit Abstand Workwise, ferner unter anderem Randstad, die Hays Holding und Adeccco. Nur die Deutsche Bahn (Platz zwei) und Rewe auf Platz drei schaffen es in dieser breiter gefassten Anzeigenbetrachtung unter die ersten Zehn.

Die Bahn sucht derzeit vor allem technische Fachkräfte (mehr als 5200 Stellen Anfang 2024), dazu zählen Ingenieure, Konstrukteure und Architekten. Am zweithäufigsten werden Bauarbeiter und Handwerker gesucht (etwa 4000 Stellen), gefolgt vom Bereich Transport und Logistik (circa 2700 Stellen), wozu auch das Lok- und Zugpersonal gehört. Die Daten von Index Research stammen den Angaben zufolge aus 192 Printmedien, 288 Onlinebörsen, dem Stellenportal der Bundesagentur für Arbeit sowie 657.348 Firmenwebsites.

Auf Städteebene führte im Januar Frankfurt am Main mit fast 1600 Stellen das Ranking der offenen Stellen bei der Bahn an. Platz zwei belegte Berlin mit nahezu 1500 Stellen. „Schließlich befinden sich in der Mainmetropole die Hauptverwaltung und in der Hauptstadt die Zentrale der Deutschen Bahn“, sagte Index-Chef Jürgen Grenz. Auf den weiten Plätzen rangierten München (976 Stellen), Hamburg (727 Stellen) und Nürnberg (512 Stellen). 

Der Arbeitskräftemangel der Bahn spielt den Gewerkschaften in die Karten. Derzeit verhandelt der Konzern mit der Lokführergewerkschaft GDL um höhere Einkommen und geringere Arbeitszeit. Bis zum 3. März wollen sich die Tarifparteien verständigen; wenn es nicht dazu kommt, könnte die GDL anschließend wieder die Lokführer um Streik aufrufen.

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