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Harte Arbeit: Paketboten müssen oft schwere Pakete schleppen. Oft erledigen Menschen mit Migrationshintergrund solche Jobs.

© dpa/Sebastian Gollnow

Missstände in der Paketbranche: Verdi fordert Verbot von Subunternehmen

Amazon und andere Logistikunternehmen sollen Paketboten bei sich direkt anstellen, sagt die Gewerkschaft und hofft dabei auf den Gesetzgeber.

Um fünf Uhr in der Früh wird der Transporter beladen, um 21 Uhr liefert der Fahrer noch immer Pakete aus. Andrea Kocsis kennt solche Fälle, und sie will, dass solche Arbeitsbedingungen ein Ende haben. „Es ist höchste Zeit für ein gesetzliches Verbot von Subunternehmen in der Paketbranche, um prekäre Arbeitsbedingungen, Ausbeutung und illegale Beschäftigung wirksam zu bekämpfen“, sagte die stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Verdi am Freitag in Berlin. Dass das möglich ist, zeigt die Fleischbranche. Dort gilt nach den Skandalen der Vergangenheit nun per Gesetz, dass Fleischverarbeiter wie Tönnies die Kernaufgaben von eigenen Leuten erledigen lassen müssen.

Auch für die Paketbranche sei das möglich, sagte Kocsis und stellte ein entsprechendes Rechtsgutachten vor. Die Gewerkschafterin hofft auf eine entsprechende Regelung im Postgesetz, das die Regierung derzeit reformiert. Ein Referentenentwurf wird Ende des Monats erwartet. Das Gesetz gilt, anders als es der Name suggeriert, für die gesamte Branche. Die Deutsche Post/DHL arbeitet nach Verdi-Angaben übrigens fast nur mit eigenen Mitarbeitern, anders als etwa Amazon, Hermes oder GLS, die gar keine eigenen Zusteller beschäftigen.

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