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Das Oktoberfest startet am Samstag.

© Sven Hoppe/dpa

Update

Start des Oktoberfests: Söder erwartet Anstieg der Corona-Infektionen – aber keine Überlastung

Wie Bayerns Ministerpräsident halten auch die Hausärzte die Corona-Lage für beherrschbar und Volksfeste vertretbar. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 258.

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder erwartet einen Anstieg der Corona-Infektionen nach dem Oktoberfest, aber keine Überlastung der Kliniken. „Wahrscheinlich wird die Zahl der Infektionen steigen, das ist die Erfahrung der bisherigen Feste“, sagte der CSU-Chef dem „Münchner Merkur“. „Gleichzeitig messen wir aber zum Glück nirgends eine übermäßige Belastung der Krankenhäuser. Das spricht dafür, dass wir bei Corona in einer neuen Phase sind.“

Der Staat werde vulnerable Gruppen schützen, aber keine Feiern verbieten. „Schützen ja, absperren nein.“ Schon am Samstagmorgen hatten Tausende Menschen das Festgelände gestürmt, um einen Platz im Bierzelt zu ergattern. Um 12 Uhr wird der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) das erste Fass Bier anstechen. 2020 und 2021 war das Riesenvolksfest coronabedingt ausgefallen.

„Man darf die Wiesn auch genießen“, sagte Söder. „Corona ist nicht vorbei, aber zum Glück anders als noch vor einem Jahr. Die vergangenen Volksfeste haben das gezeigt. Die Belastung in den Krankenhäusern war in Bayern stabil.“

Die Hausärzte in Deutschland halten Volksfeste wie das Oktoberfest im Herbst angesichts der aktuellen Corona-Situation für vertretbar. „Die Corona-Lage ist aktuell gut beherrschbar“, sagte der Verbandsvorsitzende Ulrich Weigeldt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Zwar sei davon auszugehen, dass die Infektionszahlen im Herbst wieder steigen, allerdings sei die Ausgangssituation in diesem Jahr „viel besser“ als in den vorangegangenen Pandemiejahren.

„Zum einen führt die aktuell dominante Omikron-Variante zu deutlich milderen Verläufen, außerdem besteht in der Bevölkerung durch die Impfungen sowie durchgemachte Infektionen eine viel breitere Immunität“, sagte Weigeldt. „Genau wie der Restaurant- oder Kneipenbesuch, gehören Volksfeste zum Leben der Menschen dazu“, betonte er.

Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Samstagmorgen mit 257,5 an. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 249,9 gelegen, in der Vorwoche bei 230,6. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 36.613 Corona-Neuinfektionen und 88 Todesfälle innerhalb eines Tages.

Um die Immunität zu erhalten und auszubauen, forderte Weigeldt, die Impfkampagne wieder zum Laufen zu bringen. Insbesondere stärker gefährdete Gruppen sollten sich zeitnah mit einer vierten Impfung schützen, riet Weigeldt. Auch gebe es noch große Impflücken beispielweise bei der ersten Auffrischungsimpfung. (dpa)

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