zum Hauptinhalt
Die Humboldt-Universität.

© dpa/Wolfgang Kumm

Nach Vorwürfen verbaler sexualisierter Übergriffe: HU Berlin stellt Dozenten frei

Die Humboldt-Universität handelt im Fall des Dozenten, gegen den es Vorwürfe wegen verbaler sexualisierter Übergriffe gibt. Er soll im kommenden Wintersemester nicht lehren.

Die Humboldt-Universität hat den Dozenten bis auf Weiteres freigestellt, dem verbale sexualisierte Übergriffe vorgeworfen werden. Der Mitarbeiter soll im Wintersemester 2023/24 auch nicht unterrichten. Das kommunizierte die HU am Donnerstagnachmittag in einer internen Mail zunächst an die Hochschulmitglieder. Die Mail, die mit „Vorfälle von verbalen sexualisierten Übergriffen“ betitelt ist, liegt dem Tagesspiegel vor und wurde von der HU auf Anfrage bestätigt.

Die Hochschulleitung werde die sorgfältige interne Aufarbeitung für die gesamte Universität fortsetzen, heißt es weiter in der Mail. Über den aktuellen Fall hinausgehend gehöre dazu „eine genaue Analyse möglicher struktureller Gründe, die Machtmissbrauch begünstigen“.

Zum anderen gehe es darum, „die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass sich Betroffene ohne Angst vor für sie negativen Konsequenzen an die zuständigen Stellen wenden, um somit eine schnelle Aufklärung und Ahndung von erwiesenem Fehlverhalten zu ermöglichen“.

Unterzeichnet ist die Mail vom gesamten HU-Präsidium. Dieses bittet die Unimitglieder auch um Mithilfe: Mitarbeitende und Studierende sollten sich bei Vorfällen, die ihnen bekannt werden, „unmittelbar an die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten oder direkt an die Präsidentin wenden“. Studierende könnten sich auch an ihre Studierendenvertretung wenden. 

Am vergangenen Freitag hatte der Tagesspiegel nach Gesprächen mit ehemaligen und aktuellen Studierenden über die Vorwürfe gegen den Dozenten berichtet. Er soll über zwei Jahrzehnte hinweg Studentinnen verbal sexuell belästigt haben. Zudem soll er im Zusammenhang mit einem Berufungsverfahren versucht haben, eine Studentin einzuschüchtern. Von der HU wurde der Mann der Tagesspiegel-Recherche zufolge dafür schon 2007 abgemahnt.

Die Fachschaft des Bereichs beklagte zuletzt in einer Stellungnahme, frühere Beschwerden von Studierenden gegenüber „unteren Ebenen“ der Uni-Verwaltung seien folgenlos geblieben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false