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 Die Berliner Prof. Dr. Il-Kang Na, Johanna Quandt Professorin für Therapie-induzierte Re-Modellierung in der Immuno-Onkologie am Berlin Institut of Health

© Charité/ S. Baar

Prof im Profil: Il-Kang Na: Oberärztin, Krebsforscherin, Mentorin

Die Berlinerin Il-Kang Na arbeitet als Oberärztin in einer Krebsklinik der Charité. Das Wissen aus der Praxis nutzt sie, um zu erforschen, was dem Immunsystem bei der Tumorbekämpfung hilft.

„Ich hatte immer Unterstützer in meiner wissenschaftlichen Laufbahn“, sagt die Berliner Onkologin Il-Kang Na, fragt man die schnelle Aufsteigerin nach ihren Erfahrungen als Frau in der Spitzenforschung. Die Gesellschaft sei zwar „immer noch so gepolt“, dass es Männer mit einer ambitionierten Karriereplanung leichter hätten. Sie habe aber mit dem kollegialen Umfeld Glück gehabt und von verschiedenen Förderprogrammen für Forscherinnen profitiert.

Dazu zählt auch etwa das Johanna-Quandt-Programm des Berlin Institut of Health (BIH), durch das ihre Professur an der Charité finanziert wird. Dort leitet Na nicht nur eine Forschungsgruppe, die die Interaktion des Immunsystems bei Tumortherapien untersucht. Sie ist auch Oberärztin der Charité-Krebsklinik am Campus Virchow, hat also täglich direkten Kontakt mit Krebspatient:innen, wie sie erzählt.

Mit ihrem Team entscheidet sie, welche Behandlungen für einen Patienten die besten wären, in den meisten geht es um Lymphdrüsenkrebs. „Zum Glück gibt es heute nicht mehr nur Chemo-, sondern auch personalisierte Therapien: So suchen wir immer nach der besten Therapiekombination und versuchen die Nebenwirkungen zu minimieren“, so Na.

Damit verkörpert Na gewissermaßen das, was in der Fachsprache Translation genannt wird: aus Erkenntnissen, die bei der Behandlung von Patient:innen gewonnen werden, neue Forschungsansätze zu entwickeln, und umgekehrt den neusten Stand der Forschung schneller zur Anwendung in den Kliniken zu bringen.

Die Freiheit zu forschen weiß Na zu schätzen

Im Kreuzberger Urban-Krankenhaus geboren, studierte und forschte Na als junge Medizinerin an den verschiedensten Orten: Italien, Korea, in der Schweiz, Portugal, Schweden, schließlich an der Harvard Medical School in Boston und dem Memorial Sloan-Kettering Center in New York. In der Ausbildung, vor den Stationen in den USA, sei es ihr neben den Pflichtstationen, die die Facharzt-Ausbildung erforderte, immer auch wichtig gewesen, an klinischen Studien mitzuarbeiten.

Das sei damals, zu Beginn der Facharztausbildung, eine ganz schöne Doppelbelastung gewesen, berichtet die Berlinerin, die seit 2009 mit ihrem Mann, einem Radiologen, und ihren zwei Kindern in Berlin Kreuzberg lebt. „Abends, wenn erschöpft man aus dem Krankenhaus kam, oder am Wochenende, ging es dann noch ins Labor.“ Dank einer Charité-Förderung habe sie sich schließlich mehr der Wissenschaft widmen können.

Seit diesem Jahr leitet sie ein ähnliches Programm, das „Clinician Scientist Programm“, das die geförderten Ärzt:innen unter anderem finanziell unterstützt, um weniger in der Klinik zu arbeiten und stattdessen zu forschen. Wie wichtig diese Freiheit ist, weiß Na aus eigener Erfahrung.

Und was motiviert sie, sich bei alledem noch eine zusätzliches Amt aufzubürden? Vor allem das gute Mentoring, denen sie als Frau in der Wissenschaft so viel zu verdanken habe und in dem sie selbst aktiv sei, sagt Na, und lacht: „Ich dachte mir: Wenn politisch aktiv werden, dann in der Nachwuchsförderung.“

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