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Blick auf den Michaelkirchplatz

© Kai-Uwe Heinrich

Zeichen gegen Antisemitismus: Berliner Gofenberg Chor singt jiddische und hebräische Lieder

Beim Konzert am Jahrestag der Pogromnacht 1939 werden Augenzeugenberichte vorgelesen. Der Chor will damit auch dem gegenwärtigen Antisemitismus etwas entgegensetzen.

Mit einem Konzert in der St. Michael Kirche in Mitte will der Gofenberg Chor am 9. November, am Jahrestag der Pogromnacht 1939, ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen. Lange haben sich Jüdinnen und Juden in Berlin nicht mehr so unsicher gefühlt wie jetzt. Nach der Terrorattacke der Hamas auf Israel und der darauf folgenden Bombardierung des Gazastreifens wurden jüdische Einrichtungen angegriffen.

„Der Chor unter Leitung von Konstantin Nazarov, der aus nicht-jüdischen Mitgliedern besteht, stellt sich ausdrücklich an die Seite der jüdischen Mitbürgerinnen“, sagt Manfred Füger, seit vielen Jahren als Sänger mit dabei und wegen seines Engagements für den Chor eine Art Manager.

Beim Konzert werden Augenzeugenberichten aus der Pogromnacht vorgelesen. Der Gofenberg Chor singt in jiddischer und hebräischer Sprache. Bei den jiddischen Liedern geht es viel darum, dass sie mit Gefühl gesungen werden. Sie sind mal voller Wehmut, mal voller Lebensfreude. Rund 100 Lieder hat der Chor im Repertoire, aber nur rund zwei Dutzend von ihnen werden regelmäßig gesungen. Darunter sind alte Lieder aus den Schtetln Osteuropas. Aber auch Lieder, die im Angesicht der Verfolgung durch die Nationalsozialisten, im Angesicht des Leids und des Tods entstanden.

„In diesem Jahr wird der 9. November nach den vielen antisemitischen Ausschreitungen in Berlin besondere Aufmerksamkeit erhalten“, sagt Füger. Los geht es um 18.30 Uhr in der Kirche am Michaelkirchplatz. Der Eintritt ist frei.

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