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Wegen Mordes muss sich seit Mittwoch ein arbeitsloser Schlosser vor dem Landgericht verantworten. Der Staatsanwalt wirft dem 38-Jährigen vor, im August 1999 eine 68-jährige, bettlägerige Rentnerin getötet zu haben.

Von Katja Füchsel

Mit einem Mountainbike im Wert von 4500 Mark wurde in der Nacht zu gestern ein 15-jähriger Jugendlicher erwischt. Er war zuvor in ein Fahrradgeschäft am Weinbergsweg eingebrochen, war dabei aber von zwei Zeugen beobachtet worden, die die Polizei benachrichtigten.

Das Berliner Kammergericht hat den Iraner Hamid Khorsand wegen geheimdienstliher Agententätigkeit verurteilt. Der Vorsitzende Richter Frithjof Kubsch sagte gestern zur Begründung, es sei erwiesen, dass Khorsand für den iranischen Geheimdienst VEVAK die Oppositionsbewegung "Volksmudjaheddin" bespitzelt habe.

In Berlin wurden im vergangenen Jahr fünf gentechnisch veränderte Lebensmittel gefunden, die nicht als solche gekennzeichnet waren. Die Proben waren dem Landesinstitut für Lebensmittel aufgefallen, teilte Gesundheitssenatorin Gabriele Schöttler (SPD) auf eine Kleine Anfrage des Grünen- Abgeordneten Hartwig Berger mit.

Immer mehr alte Menschen in Berlin nutzen das Seniorenschutz-Telefon des Humanistischen Verbandes. Die Organisation will deshalb ihr Beratungsangebot in der Stadt demnächst ausdehnen.

Eine 250-Kilo-Fliegerbombe englischer Herkunft wurde gestern Mittag auf dem früheren BVB-Stadion an der Landsberger Allee/Siegfriedstraße in Lichtenberg entschärft. Der Blindgänger war nach gezielter Suche unter dem Spielfeld gefunden worden.

Gleich den ganzen Tresor entwendeten Diebe am Dienstagabend aus einer Tankstelle an der Malchower Chaussee. Während zwei Täter den 23-jährigen Angestellten ablenkten, ließ ein dritter unbemerkt einen weiteren Komplizen durch ein Fenster in das Büro.

Beim Zusammenstoß eines Lasters mit einem Straßenbahnzug der Linie 23 auf der Müllerstraße / Ecke Seestraße in Wedding sind am Mittwoch gegen 16 Uhr mehrere Fahrgäste der Tram leicht verletzt worden. Der erste Waggon des Zuges entgleiste und stellte sich quer in die Fahrbahn, der zweite verkeilte sich in den vorderen Wagen.

Das Apart Hotel Westend an der Heerstraße 80 ist gestern zwangsversteigert worden - und soll nun zur Verwaltungszentrale einer Krankenhausgesellschaft werden. Für 5,8 Millionen Mark erwarben Kurt Michels und sein Sohn Kurt-Joseph, die in Wandlitz die "Brandenburg-Klinik" und bundesweit sieben weitere Krankenhäuser betreiben, die zwei 60er-Jahre-Bauten.

Von Cay Dobberke

Widersprüchliche Aussagen in der Koalitionsvereinbarung bringen Schulsenator Klaus Böger (SPD) in Bedrängnis. Offenbar sind die von CDU und SPD beschlossenen Einsparungen von rund 250 Millionen Mark im öffentlichen Personalbereich nicht in Einklang zu bringen mit der Zusicherung von 30 456 Lehrerstellen.

Der neue Zukunftsfonds, dem 250 Millionen Mark aus dem Verkauf der Berliner Wasserbetriebe zur Verfügung stehen, um "zukunftsorientierte Leitprojekte" in Berlin zu fördern, erhält einen prominent besetzten Beirat. Berufen wurden der ehemalige Wissenschaftssenator Manfred Erhardt, der Daimler Chrysler-Vorstand Manfred Gentz, Klaus Backhaus (Institut für Anlagen und Systemtechnologien in Münster), Karl-Heinz Hoffmann (Dekan für Angewandte Mathematik in München), Klaus Lederer (Vorstandsvorsitzender der Deutschen Babcock AG), Bengt-Ake Lundvall (Wirtschaftswissenschaftler der Universität Aaalborg), Fritz Melchers (Institut für Immunologie in Basel) und Erwin Staudt (Geschäftsführer der IBM Deutschland).

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Mit einem gefälschten Rezept versuchte am Dienstag ein 34-jähriger Mann, sich in einer Apotheke an der Giesebrechtstraße Drogen zu verschaffen. Die Apotheker benachrichtigten die Polizei, nachdem sie eine Telefonnummer gewählt hatten, die auf einem Stempel des Rezeptes angegeben war.

Hunderte Tiere bekommen auf der Grünen Woche Gelegenheit, tausende Messebesucher durch die Gitterstäbe und Terrariengläser zu beobachten. Stellen wir uns einfach einmal vor, was in einem Schwarzwälder Fuchs vorgeht.

Die Grüne Woche ist auch ein anschauliches Beispiel für scheinbare Widersprüche in der freien Marktwirtschaft. Was wird dort nicht alles für Schnickschnack neben Ackerbau und Viehzucht angepriesen, der einen "Bedarf" wecken soll, der noch in einer "Marktlücke" schlummert.

Ob Schloss oder "Palast", ob Komfortwohnungen mit Spreeblick oder weite Grünfläche mit Teich, ob Bundesgästehaus mit Kongresszentrum oder Gedenkblibliothek, ob Uno oder Uni oder gar ein Fußballfeld, ob Hotel und Wirtschaftszentrum oder Freizeitpark mit Bowlingbahn: Öffentliche Vorschläge über die Zukunft des öden Schlossplatzes gab es bislang reichlich. Senat und Bund sind sich zumindest darin einig, dass sie sich nun bald einigen sollten, was in der Mitte Berlins zu enstehen hat, wie es aussehen soll und wie es zu finanzieren ist.

"Multiplektisch, imaximal, Megatainment": So angestrengt neologistisch schreit es einem zur Zeit von der Fassade des Sony-Centers entgegen - unmittelbar neben einer ebenso riesig wie bunt ausgefallenen Spinne unter dem gewaltigen Torbogen, die die einen, wie sollte es auch anders sein, süß finden, andere durchaus nicht arachnophobe Zeitgenossen dagegen schlichtweg scheußlich. Logisch, das Sony-Center rührt die Trommel, mit Getöse, auch visuell.

Von Jan Schulz-Ojala

Das Sony-Center am Potsdamer Platz öffnet heute seine Kinos - und das "Atrium" mit dem eigentümlichen Zeltdach. Es entstand keine Einkaufspassage, sondern ein öffentlicher Platz von ruppigem Charme.

Von Bernhard Schulz