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Fledermäuse halten auch in Bunkern Winterschlaf

© Kitty Kleist-Heinrich TSP

Berliner Fledermäusen droht Todesgefahr: Vandalismus in Winterschlaf-Bunker

Fledermäuse halten jetzt Winterschlaf, sie dürfen nicht geweckt werden. In einem vom Nabu extra für die Tiere hergerichteten Bunker in Berlin-Pankow gab es nun Vandalismus.

Fledermäuse halten seit Mitte November Winterschlaf, unter anderem in Ruinen, Denkmälern oder Bunkern. Doch durch Vandalismus oder auch nur durch Partygänger, die an abgelegenen Orten feiern, werden sie massiv gestört.

Der Landesverband Berlin des Naturschutzbundes (Nabu) weist nachdrücklich auf die Gefahren hin, die den Tieren drohen, wenn sie in ihrer Winterruhe gestört werden. Nina Dommaschke, die Nabu-Expertin für Artenschutz am Gebäude, sagt: „Fledermäuse nutzen Bunker und alte Gebäude in den Monaten November bis März als Winterquartier. Jede Störung kann für die Tiere dramatische Folgen haben: Sie erwachen aus dem Winterschlaf und verlieren lebenswichtige Energie. Das kann für die Fledermäuse das Todesurteil sein.“

Ein drastisches Beispiel war Vandlismus im sogenannten Luna-Bunker in der Schönholzer Heide. Der Volkspark liegt im Berliner Ortsteil Niederschönhausen, der zum Bezirk Pankow gehört. Das Betreten des dortigen Bunkers ist verboten, trotzdem gibt es immer wieder illegale Partys. Eine habe vor kurzem wieder stattgefunden, teilt der Nabu mit, ausgerechnet in diesem Bunker, den ehrenamtliche Nabu-Leute Anfang des Jahres mühsam aufgewertet hatten – für streng geschützte Wasserfledermäuse und Braune Langohren. Der Bunker ist eines von zwei bekannten Fledermaus-Winterquartieren in Pankow.

Die Nabu-Helfer hatten im Februar 2023 Müll beseitigt, Fledermauskästen aufgehängt und die Zugänge gegen Besucher gesichert. Das Bezirksamt hatte sogar einen Zaun aufgestellt, um das wertvolle Winterquartier zu schützen. Es nützte nichts. Die Partygänger überwanden den Zaun und schraubten die Stahltür ab.

In abgeschlossene Bauten einzudringen, ist nicht bloß illegal, sondern häufig auch gefährlich. Es gibt Bauten, in denen Einsturzgefahr besteht oder Schadstoffe lagern. „Wer trotzdem solche Bauten besucht, sollte wenigstens folgende diese Regeln befolgen“, sagt Dommaschke. „Aus Rücksicht auf überwinternde Tiere sollten die Gebäude im Winter tabu bleiben. Ansonsten gilt: Keine Fenster oder Türen offenstehen lassen, weil dies das Mikroklima im Inneren beeinträchtigt.“ Außerdem solle die Lautstärke auf ein Minimum reduzieren und der Bau möglichst wenig beleuchtet werden.

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