zum Hauptinhalt
Die Neuköllner Gemeinschaftsschule Campus Efeuweg.

© IMAGO/Rolf Kremming

Update

Massenschlägerei an Oberschule in Berlin-Neukölln: 49 Schüler und Lehrer durch Pfefferspray verletzt

An einer Berliner Schule in Gropiusstadt eskalierte ein Streit zwischen Jugendlichen. Auch Lehrkräfte und Polizisten wurden angegriffen. Die Leiterin kam mit einem Bruch in die Klinik.

An einer Oberschule in Berlin-Neukölln ist es am Montag zu einer Massenschlägerei gekommen. Insgesamt 49 Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte sollen durch Pfefferspray verletzt worden sein, wie die Polizei am Dienstagmorgen mitteilte.

Demnach gerieten gegen 10:30 Uhr an der Oberschule, bei der es sich nach Informationen des Tagesspiegels um die Gemeinschaftsschule Campus Efeuweg handelt, zunächst fünf Jungs im Alter von 14 und 15 Jahren in einen Streit. Im Zuge der Auseinandersetzung versprühte ein 14-Jähriger Pfefferspray, lief dabei aber selbst in die sich ausbreitende Gaswolke.

Das Spray fiel daraufhin zu Boden, ein Kontrahent hob es auf und setzte es wiederum gegen die anderen Jungs ein. Hinzu kam ein weiterer 15-Jähriger und schlug auf einen der Beteiligten ein, woraufhin bald alle aufeinander einschlugen und eine Massenschlägerei entbrannte.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Lehrer mit Pfefferspray besprüht

Zwei Lehrkräfte, ein 38-Jähriger und eine 30-Jährige, wollten eingreifen, wurden dabei ebenfalls angegriffen und mit Pfefferspray besprüht. Die 52 Jahre alte Schulleiterin eilte hinzu, wurde geschubst und kam anschließend mit einem Fingerbruch in eine Klinik.

Alarmierte Polizisten beruhigten die Situation zunächst. Dann erschien der 21-jährige Bruder eines der Kontrahenten und griff zwei Einsatzkräfte an, einen mit einem Faustschlag ins Gesicht. Er wurde von den Beamten zu Boden gebracht und erlitt eine Platzwunde an der Lippe. Nun wird gegen mehrere Beteiligte wegen Körperverletzung ermittelt.

Die Gemeinschaftsschule im Norden der Gropiusstadt. 

© IMAGO/Rolf Kremming

Von der Pressestelle der Berliner Polizei hieß es auf Nachfrage, dass aktuell „überhaupt nichts“ auf einen möglichen politischen Hintergrund der Auseinandersetzung hindeute. Vielmehr handele es sich mutmaßlich um einen „Streit unter Jugendlichen“.

Unterdessen hat die Bildungsverwaltung ein Krisenteam einberufen und Schulpsychologen hinzugezogen. Zudem sei die Schulaufsicht informiert worden, teilte Martin Klesmann, Sprecher der Bildungsverwaltung, am Dienstag mit. Im Hinblick auf die betroffenen Schüler seien „geeignete Maßnahmen“ ergriffen worden. „Wir bleiben weiterhin im Austausch, um die bestmögliche Unterstützung für die Schule sicherzustellen“, hieß es vonseiten des Sprechers.

An der Gemeinschaftsschule werden nach Angaben der Senatsbildungsverwaltung rund 750 Schüler von fast 69 Lehrkräften unterrichtet. Die Schule gilt als sogenannte „Brennpunktschule“ und wird seit vergangener Woche wieder von hauseigenen Security-Kräften bewacht, nachdem der Wachschutz aus finanziellen Gründen im Sommer vom Bezirk zunächst eingestellt worden war.

Als „Brennpunktschulen“ werden Einrichtungen mit einem hohen Anteil an Schülern bezeichnet, deren Familien Sozialleistungen erhalten. Der Anteil der Jugendlichen nicht-deutscher Herkunftssprache lag an der Gemeinschaftsschule Campus Efeuweg im Jahr 2022 bei 81,3 Prozent – eine andere Herkunftssprache geht in Berlin überproportional häufig einher mit dem Bezug von Sozialtransfers. (mit dpa)

Korrektur: In einer vorherigen Version des Artikels war die Rede von „fast 100 Lehrkräften“ an der betreffenden Schule. Die Angabe bezog sich auf Daten der Senatsbildungsverwaltung, die offenbar nicht mehr aktuell sind. Laut der Schule unterrichten in diesem Schuljahr 69 Lehrer und Lehrerinnen, dazu kommen 20 weitere Mitarbeiter im pädagogischen Bereich.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false